Langenmosen
Hümbs verlässt den Paternoster

400 Sitzungen, 6000 Beschlüsse und eine philosophische Schlussbetrachtung

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Dieser Stapel war sein letzter: Am Mittwochabend hatte Thomas Hümbs noch einmal 19 Tagesordnungspunkte abzuarbeiten - Foto: bdh

Langenmosen (SZ) In seiner letzten Sitzung wurde Thomas Hümbs noch einmal philosophisch: Eine Gemeinde sei wie ein Paternoster-Aufzug: „Man steigt ein, man steigt aus – alles im Laufen.“

Fünf Etagen – sprich: Fünf Wahlperioden – lang ist Hümbs in diesem Paternoster mitgefahren, zwischen dem zweiten und dem dritten Stock wurde aus ihm der Bürgermeister. Doch irgendwann kommt für jeden der Punkt, an dem er den Paternoster wieder verlässt, um anderen Platz zu machen, die neu zusteigen. „Vor genau so einem Punkt sind wir nun“, sagte Hümbs, der noch bis 30. April Bürgermeister von Langenmosen ist. Dann steigt er aus.

Seine Nachfolgerin, Mathilde Ahle, muss nicht zusteigen. Sie ist auch schon seit drei Etagen im Gemeinderats-Paternoster dabei. Es sei also gar nicht nötig, dass der Aufzug anhalte, meinte Hümbs, er könne einfach weiterfahren. „Du bist seit 18 Jahren in dem Gremium“, sagte er zu Ahle, „du weißt, wie’s geht.“

Zusammen mit dem Bürgermeister steigen auch Josef Mühlpointner, Vitus Stegmayr und Heidi Stark aus. Natürlich wollen die vier noch einen standesgemäßen Ausstand geben. Dazu sind dann auch ihre Nachfolger, die, so Hümbs grinsend, „versuchen werden, uns zu ersetzen“, eingeladen.

„Ein bisserl Wehmut ist schon dabei“, gestand der 60-Jährige schließlich, „es waren doch annähernd 400 Gemeinderatssitzungen.“ Damit sei er wohl an rund 6000 Beschlüssen beteiligt gewesen, meinte Hümbs. Im Nachhinein stelle man zwar sicher fest, dass nicht jede Entscheidung richtig war – das wäre ja auch gar nicht möglich. Aber von allen Mitgliedern des Gremiums könne er sagen, dass die Beschlüsse „immer nach bestem Wissen und Gewissen getroffen wurden“. Hümbs Fazit: „Im Großen und Ganzen können wir schon zufrieden zurückblicken.“