Langenmosen
Ein langwieriger Meinungsbildungsprozess

Die Langenmosener Gemeinderäte basteln weiter an der optimalen Lösung für die gemeindliche Kläranlage

16.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:25 Uhr
Die Langenmosener Kläranlage ist länger schon Thema im Gemeinderat. Die Mitglieder wollen sich zunächst ein detailliertes Bild verschaffen, ehe über eventuelle Baumaßnahmen entschieden wird. −Foto: Tamm

Langenmosen (SZ) Und täglich grüßt das Murmeltier: Die Gemeinde Langenmosen überdenkt bekanntlich die Situation in der gemeindlichen Kläranlage.

Seit Monaten befassen sich die Gemeinderäte regelmäßig mit dem Zustand der Anlage und möglichen Nachbesserungen. So manche Gäste gaben sich bereits bei den vergangenen Sitzungen die Klinke in die Hand und berichteten von unglaublichen Neuerungen – etwa vom sogenannten Extremseparator aus Belgien. Das Gerät ist besser bekannt als Ex Sep und derzeit deutschlandweit nur in Ehekirchen verbaut (wir berichteten). In der jüngsten Sitzung nun war Bauingenieur Michael Blob von der Firma Südwasser zu Besuch.

Er stellte die Dinge nüchterner dar als viele seiner Vorgänger. Die Dichtigkeit des Absenkbeckens etwa sei seit Jahren durch den vorhandenen Lehmboden gegeben, „das schreibt das Wasserwirtschaftsamt auch so vor“. Sollte man dort allerdings Hand anlegen wollen, dann empfehle sich ein robuster Betongrund. Schließlich wird das Becken mit Maschinen geräumt. Für den alten Lehmboden könnte das auf Dauer zu viel werden. Auch eine Planenlösung sei denkbar, aber sicherlich nicht optimal. Aus der Runde wurde auch der Einsatz eines Sandwäschers angesprochen. Blob bezifferte die Kosten für eine solche Maschine auf 25 000 Euro plus Betriebskosten, Stellplatz, und so weiter und so fort. Die andere Möglichkeit sei es, den Sand nicht zu reinigen und zu entsorgen – so wie es Langenmosen bisher auch handhabt. Dies koste die Gemeinde laut Blobs Berechnungen etwa 60 Euro pro Tonne. „Für die Kosten des Sandwäschers könnten wir also 20, 30 Jahre den Klärsand loswerden“, sagte darauf Manfred Baierl (CSU). Da brauche man nicht zu überlegen, stimmte auch Erich Pradel (FW) mit ein. Außerdem, so Blob, müsse sich die Gemeinde bis 2021 um eine Phosphorfällung kümmern. Dabei werde eine Chemikalie dem Klärwasser zugefügt, durch die der Phosphor im Klärschlamm gebunden wird. So sei er wesentlich besser für die Landwirtschaft nutzbar. Phosphor ist ein beliebtes Düngemittel.

Bürgermeisterin Mathilde Ahle wollte dann noch wissen, welchen Aufwand es bedeuten würde, das für Langenmosener Verhältnisse sehr große Vorklärbecken zu verkleinern. Es ist auf rund 2200 Gemeindebürger ausgelegt. Die Antwort erübrigte sich, da aus dem Gremium der Einwand kam, dass es irgendwann aus irgendeinem Grund wieder teuer vergrößert werden müsse.