Langenmosen
"Das schöne Gefühl, anderen Menschen helfen zu können"

Mathilde Ahle, Josef Karmann und Franz Mehner jun. bekommen die Langenmosener Bürgermedaille verliehen

02.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Langenmosen (SZ) "Demokratie lebt vom Ehrenamt" - das sagte einst schon Bundespräsident Theodor Heuss. Dass dieser Satz auch heute noch gilt, hat die Gemeinde Langenmosen gezeigt. Bürgermeisterin Mathilde Ahle verlieh im Rahmen des Jahresempfangs an Franz Mehner jun. die Bürgermedaille in Silber und an Josef Karmann die goldene Variante, ehe sie selbst für ihr Engagement geehrt wurde: Ahle bekam von ihren Stellvertretern Manfred Baierl und Erich Pradel ebenfalls die Bürgermedaille in Gold überreicht.

Bereits zum 14. Mal fand der Jahresempfang für die Ehrenamtlichen in Langenmosen statt, er hat seinen festen Platz im gesellschaftlichen Kalender. "18 Vereine, Verbände und Organisationen sind das ehrenamtliche Fundament unserer Gemeinde", sagte Mathilde Ahle - gekleidet mit rotem Blazer und darüber der Bürgermeisterkette - lächelnd und feierlich zu Beginn des Abendempfangs. Ahle erzählte dann von der Alten Schule, dem ältesten Gebäude der Gemeinde, in dessen Pfarrsaal die Feierlichkeiten stattfanden. Bereits im 15. Jahrhundert erbaut, sei es von Pfalzgraf Ottheinrich von Neuburg an den Hansen von Sandizell verkauft und bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Zehentstadel genutzt worden. Dann, im Besitz der Gemeinde Langenmosen, wurde das Haus als Schule genutzt. "Heute ist diese Alte Schule ein Treffpunkt für unsere Vereine, die Pfarrei, die Kommune und eine Begegnungsstätte für unsere Bürgerinnen und Bürger", berichtete die Gemeindechefin sichtlich stolz über das mittlerweile denkmalgeschützte Gebäude. Der Dank dafür, dass die Geschichte von Langenmosen in der Alten Schule weiterleben kann, ging an den bereits im Juli vergangenen Jahres verstorbenen Ehrenbürger und Altbürgermeister Leonhard Buchard. Ihm zu Ehren gab es eine Gedenkminute, die von der Langenmosener Saitenmusik mit einem getragenen Stück umrahmt wurde.

"Noch nie wurde das Wort Ehrenamt so oft ausgesprochen wie in letzter Zeit", fuhr Mathilde Ahle in ihrer Ansprache fort. Die Ehrenamtlichen würden bei Unglücksfällen, bei Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen, aber auch bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise dringend gebraucht. In Langenmosen habe es in jüngster Zeit zahlreiche Beispiele dafür gegeben, wie sehr sich einzelne Personen zum Wohl des Gemeinwesens engagierten, sei es in den Vereinen, in Projekten wie dem Mühlweg, beim Erlebnis- und Mehrgenerationenplatz, für Nachbarn, im kirchlichen Bereich, bei der Feuerwehr oder im Elternbeirat der Schule. "Uneigennütziges Handeln vermittelt das schöne Gefühl, anderen Menschen helfen zu können", philosophierte die Gemeindechefin.

Dann kam die bestens gelaunte Bürgermeisterin zum eigentlichen Höhepunkt des Abends, auf den das versammelte Auditorium schon gespannt gewartet hatte: die, so Ahle, "Ehrung der Personen, die sich über Jahre hinweg immer wieder zum Wohl der Mitmenschen und der Gemeinde eingesetzt haben". Zusammen mit ihren beiden Stellvertretern Manfred Baierl und Erich Pradel verlieh sie die Bürgermedaille in Gold an Josef Karmann und die Bürgermedaille in Silber an Franz Mehner jun. (siehe Kasten). Sie vergaß hierbei nicht, die Ehefrauen zu erwähnen, die hinter den Geehrten stünden und diesen die Ausübung eines Ehrenamtes überhaupt ermöglichten. Schließlich trat Zweiter Bürgermeister Manfred Baierl ans Mikrofon und verlieh zusammen mit dem Dritten Bürgermeister Erich Pradel an Mathilde Ahle die Bürgermedaille in Gold.

Mit einem fröhlichen Stück von den vier hübsch in Dirndl gekleideten Damen der Langenmosener Saitenmusik an Zither, zweimal Hackbrett und Gitarre ging der offizielle Teil des Jahresempfangs zu Ende. Beim anschließenden geselligen Zusammensein wurde in vielen tiefsinnigen Gesprächen oft bestätigt, was einst schon Theodor Heuss gesagt hatte: "Demokratie lebt vom Ehrenamt."