Kühbach
Solide Daten und eine Kreditaufnahme

Kühbachs Haushaltsentwurf für 2015 einstimmig gebilligt

27.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Kühbach (SZ) Die Marktgemeinde Kühbach steht finanziell auf gesunden Beinen. Dies wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich, als Bürgermeister Hans Lotterschmid und Kämmerer Stefan Mayer den Haushaltsentwurf für 2015 vorstellten. Der Etat zeichnet sich durch überaus solide Daten aus und beinhaltet eine Kreditaufnahme von einer Million Euro, die eigentlich gar nicht notwendig wäre. Warum das so ist, lässt sich durchaus nachvollziehen. Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde 2,5 Millionen Euro in Grundstückskäufe investiert – Stichwort: Baugebiet „An der Schildbreite“ – und damit deutlich an den Rücklagen geknabbert. Zumal man für heuer bereits ein ehrgeiziges Investitionspaket von 3,1 Millionen Euro geschnürt hat, will man die niedrigen Zinsen nutzen, die Rücklagen schonen und ein Darlehen aufnehmen, das später leicht zurückgezahlt werden kann – dann, wenn der erworbene Grund und Boden wieder Stück für Stück an die Häuslebauer verkauft wird. So ist der Blick auf den heuer auflaufenden Schuldenstand letztlich nur eine Momentaufnahme. Zum 1. Januar betrug er 945 000 Euro, Ende 2015 wird man abzüglich einer anstehenden Tilgung bei 818 000 Euro rangieren – plus besagter Million. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird damit vorübergehend auf 439 Euro steigen. Ein keineswegs besorgniserregender Wert. Dass es heuer ausgesprochen gut „flutscht“ im Haushalt, hat mehrere Ursachen. Zum einen sorgen die geringen Gewerbesteuereinnahmen von vor zwei Jahren dafür, dass die Umlagekraft gesunken ist. Das wiederum führt zu einer höheren Schlüsselzuweisung durch den Staat und gleichzeitig zu einer niedrigeren Umlage an den Landkreis. Dass der seinen Hebesatz inzwischen bekanntlich nicht mehr erhöhen will, verstärkt den Effekt zusätzlich.

Zu den konkreten Zahlen: Wichtigste Einnahmequelle bleibt die Beteiligung an der Einkommensteuer, die 1,9 Millionen Euro in die Kasse spült. An Schlüsselzuweisungen gibt es knapp 880 000 Euro, 350 000 Euro mehr als vor einem Jahr. Die Gewerbesteuer wurde mit 600 000 Euro angesetzt und damit leicht reduziert. An Gewerbesteuerumlage werden 107 000 Euro erwartet, über die Grundsteuern A und B fließen 427 000 Euro in den Gemeindesäckel. Im Gegenzug müssen fast 1,5 Millionen Euro an den Landkreis überwiesen werden. Viel Geld, aber trotzdem um fast 300 000 Euro weniger als voriges Jahr. Die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft liegt bei 340 000 Euro, die Schulverbandsumlage beträgt knapp 100 000 Euro – beides im Vergleich zu anderen Kommunen erträgliche Beträge. Unterm Strich können 1,1 Millionen Euro an den Vermögenshaushalt überführt werden. Diese Zuführung ist der eigentliche Gradmesser für die finanziellen Spielräume einer Gemeinde und zeigt im Fall Kühbach, dass es kaum „nass“ reingehen kann.

Was die vorhandenen Rücklagen anbelangt, so hatte Kühbach Anfang des Jahres ein Polster von 2,3 Millionen Euro. Das ist im Vergleich zu 2014 zwar halbiert worden, was aber mit den eingangs erwähnten Grundstückskäufen zusammenhängt. Apropos Investitionen. Das Paket für heuer umfasst 3,1 Millionen Euro und wurde bereits in der vergangenen Sitzung geschnürt. An größeren Positionen finden sich darin neben dem neuen Tragkraftspritzenfahrzeug für die Unterbernbacher Floriansjünger (82 000 Euro) und dem geplanten Anbau an das Kühbacher Feuerwehrhaus (heuer sind dafür 25 000 Euro eingestellt) vor allen Dingen Kanal- und Straßenbauprojekte. Zum Teil wurden dafür die Aufträge bereits vergeben (siehe eigenen Bericht). Andreas Arzberger regte an, die Tore am Bauhof zu erneuern. Lotterschmid sagte zu, sich die Sache anzusehen. Der Haushaltsentwurf wurde am Ende einstimmig gebilligt, in der nächsten Sitzung soll der Etat vom Marktgemeinderat dann endgültig abgesegnet werden. Die Schlüsselzuweisung steigt, die Kreisumlage sinkt deutlich.