Kühbach
Scheuer singt ein Loblied auf Bayern

CSU-Generalsekretär als Festredner beim Parteitag der Josefspartei in Kühbach

29.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:02 Uhr

Die feierliche Überreichung der weißblauen Krawatte und des Ordens der Partei an CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer durch den Parteiweltvorsitzenden Fritz-Josef Beintner (rechts) und Versammlungsleiter Johann-Josef Reitmaier (links), verbunden mit einem Prosit mit Josefibier. - Foto: Franz Hofner

Kühbach (SZ) Zum 23. Mal fand gestern zum Ausklang des Kühbacher Brauereifestes der Parteitag der Königlich Bayerischen Josefspartei statt. Knapp 500 Besucher, größtenteils Mitglieder der über 6500 Mitglieder zählenden Weltpartei, waren bei heißem Wetter ins Festzelt gekommen, um der einzigen Zielsetzung der Partei, der Wiedereinführung des 1968 abgeschafften Josefstages als Feiertag, Nachdruck zu verleihen.

Wie all die Jahre zuvor, konnte freilich auch der diesjährige Festredner, CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer dem Ansinnen keine feste Zusage zu geben. Immerhin gestand der Politiker zu, dass die Abschaffung dieses Feiertages ein Fehler gewesen sei, den man korrigieren solle. Der Veranstaltung machte er das Angebot, die Wiedereinführung des Feiertages in dem kommenden Bayernplan anzustoßen.

Lautstark wurde vor dem Einzug der Ehrengästen und der Fahnenabordnungen der Parteitag durch die Königlich privilegierten Feuerschützen eingeleitet. Veranstaltungsleiter Johann- Josef Reitmaier hatte viele Ehrengäste zu begrüßen, neben dem Festredner kamen auch die Bundestagsabgeordneten Iris Eberl und Ulrich Lange, Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko, Europaabgeordneter Markus Ferber, Vertreter der Königstreuen in Augsburg, verschiedene Ortsgruppen der Partei, Kühbachs Bürgermeister Johann Lotterschmid sowie die gastgebende Familie Beck-Peccoz zum Parteitag.

Die Kühbacher Blasmusik unterhielt die Festgäste. Umberto Freiherr von Beck-Peccoz war es wieder eine große Freude und Ehre, die Besucher begrüßen zu können, auch Bürgermeister Johann Lotterschmid freute sich, dass der Parteitag einen Höhepunkt und eine Bereicherung des Brauereifestes bedeutet. Schließlich kommen zu diesem Parteitag Gäste aus nah und fern, und so rückt Kühbach an diesem Tag in den Mittelpunkt Bayerns.

Europaabgeordneter Markus Ferber, der zwar betonte, Europa sei nicht zuständig für die Feiertagsregelung, befürwortete die Wiedereinführung des Feiertages. Bayern habe für einen weiteren Feiertag gestimmt, da hätte man gleich auch den Josefitag mit hinzunehmen können, dann wäre es eine saubere Lösung geworden, so Ferber. Peter Tomaschko sagt, man werde an der Erreichung dieses Zieles weiterarbeiten. Der Freistaat sei überall führend, da werde man dies auch noch fertig bringen. Bayernpartei-Generalsekretär Hubert Dorn trat nachdrücklich für die Wiedereinführung ein, zur bayerischen Leitkultur gehöre nicht zuletzt auch der Josefstag als Feiertag. Der frühere Landtagsabgeordnete Reinhard Pachner meinte, das politische Schwergewicht Andreas Scheuer könnte wenigstens in Aussicht stellen, dass eine solche Zielsetzung nicht immer wieder aufgeschoben werde. Dem konnte sich der CSU-Politiker und Generalsekretär als früherer Oberministrant schlecht widersetzen. So stellte er in Aussicht, beim kommenden Parteitag den offiziellen Antrag einzureichen, den Josefitag wieder als Feiertag einzuführen. Scheuer lobte die Pflege der Tradition in Bayern und die großartige ehrenamtliche Mitarbeit der Bürger, die eine Grundlage des Erfolges im Freistaat sei. Bayern sei zum Job-Wunderland und zu einem der sichersten Bundesländer geworden. Über Jahrzehnte herrschten hier stabile Rahmenbedingungen. Als erstes Land will der Freistaat bis 2030 völlig schuldenfrei werden. Dies sei Zukunftspolitik. Einen Schwerpunkt sieht der Bundestagsabgeordnete auch in der Sicherheitspolitik. Im kommenden Bayernplan wird es auch klare Forderungen zur Zuwanderungspolitik geben. In Bayern gelinge auch die Integration von Flüchtlingen besser als anderswo. Integration sei aber nicht als Treffen auf halbem Wege anzusehen. Wer das Gastrecht missbrauche, müsse in die Heimatländer zurückgeschickt werden.

Dabei trat der Politiker auch für eine bessere Bekämpfung der Fluchtursachen ein. Natürlich ging Scheuer auch auf die kommende Bundestagswahl ein und sah darin eine wichtige Richtungentscheidung. Die Meinungsverschiedenheiten mit der Bundeskanzlerin seien vergessen. Zwar müsse die eine oder andere Entscheidung korrigiert werden, doch, so der Generalsekretär, wer könnte besser als die Bundeskanzlerin mit den Präsidenten der USA oder der Russland auf Augenhöhe verhandeln.