Kühbach
Kritik an Schrobenhausener Planung

Kühbach meldet Bedenken zu Plänen aus Schrobenhausen an

27.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Kühbach (roe) Die Stadt Schrobenhausen ist gerade dabei, in ihrem Flächennutzungsplan Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen auszuweisen. Ein durchaus probates Mittel, um einen potenziellen Wildwuchs solch baurechtlich privilegierter Windräder zu verhindern.

Dass eine der angepeilten Vorbehaltsflächen nahe an das Gemeindegebiet von Kühbach heranreicht, stieß im dortigen Gemeinderat indes auf wenig Gegenliebe.

Wie Verwaltungschef Friedrich Schäffler anhand von Bildern darlegte, wären die Eckpunkte einer von drei angepeilten Konzentrationsflächen, die sich südlich von Hörzhausen befindet, nur 1200 Meter von Stockensau und 900 Meter von Unterbernbach entfernt. Davon ausgehend, dass moderne Windräder aus Gründen der Wirtschaftlichkeit heutzutage 200 Meter hoch sein müssen, wäre die vieldiskutierte Seehofersche 10-H-Regel damit unterlaufen. Dann müsste ein solches Windrad nämlich mindestens zwei Kilometer von der nächsten Bebauung entfernt sein. Die 10-H-Regel müsse zwingend eingehalten werden, fordern die Kühbacher.

Die Ausweisung einer Vorbehaltsfläche sagt freilich noch nichts über die Höhe von Windrädern aus. Das müsste später über einen Bebauungsplan geregelt werden. Ob Kühbach im Falle des Falles den Nachbarn zur Einhaltung der 10-H-Regel zwingen könnte, ist fraglich.

Das Thema sorgt derzeit in verschiedenen Kommunen Bayerns für Verwirrung. Kühbach selbst hat derzeit noch keinerlei Vorranggebiet ausgewiesen. Und daran soll sich nach dem Willen von Bürgermeister Hans Lotterschmid auch nichts ändern. Flächen, die eine Einhaltung der 10-H-Vorgabe für ein 200 Meter hohes Windrad möglich machen, gebe es nicht – und das Risiko, dass über die Privilegierung ein niedrigeres gebaut werde, sei denkbar gering.