Königsmoos
Neuer Interessent für Supermarkt

Gemeinde will Grundstück nur zweckgebunden abgeben Papiercontainer wird abgebaut

21.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Alexandra Karmann, hier an ihrem Arbeitsplatz im Rathaus, hat von Bürgermeister Heiner Seißler ihre Ernennungsurkunde zur Verwaltungsfachwirtin feierlich überreicht bekommen. - Foto: Hammerl

Königsmoos (SZ) Kommt doch noch ein Supermarkt nach Königsmoos? Schon lange steht ein solcher auf der Wunschliste der Gemeinde ganz oben - gleich hinter einem Arzt. Ein Grundstück wäre in Rathausnähe vorhanden, doch bislang waren interessierte Supermarktketten immer wieder abgesprungen.

Nach kurzer Diskussion sprach sich der Gemeinderat am Montagabend einstimmig für die Bauvoranfrage der Hirschbeck Immobilien aus, die einen Lebensmittel-Selbstbedienungsladen auf dem gemeindlichen Grundstück Ingolstädter Straße 3 in Stengelheim errichten will. Rückfragen der Räte hatten sich auf den Betreiber bezogen und darauf, wie sichergestellt wird, dass das Grundstück nach dem Verkauf nicht anderweitig genutzt wird. Bürgermeister Heiner Seißler antwortete, es handle sich um einen Edeka-Markt, der von einem selbstständigen Kaufmann betrieben wird, nicht um die Filiale einer Kette. Vertraglich werde gesichert, dass das Grundstück erst dann ins Eigentum des Bauwerbers übergeht, wenn der SB-Markt verwirklicht wird.

Strom für Eigennutzung selber zu erzeugen hat eine deutlich höhere Rendite als über die Einspeisevergütung ins Netz zu erzielen ist. Es hat also Charme, gemeindliche Dächer für Photovoltaikanlagen zu nutzen. Daher beschloss der Gemeinderat einstimmig, von der Energiegesellschaft SolEnergie auch für die stromfressenden Vakuumstationen 2, 3 und 5 sowie den Bauhof komplette Energiebilanzen erstellen zu lassen und entsprechende Angebote einzuholen. Seißler hatte bereits eine vorläufige Energiebilanz für die Vakuumstation 1 in der Pöttmeser Straße in Klingsmoos von Wolfgang Braun, dem Geschäftsführer der SolEnergie, erstellen lassen. Das ist kostenneutral für Königsmoos, weil es als Mitglied der SolEnergie 74 Arbeitsstunden im Jahr für eigene Anliegen beanspruchen kann. Platz wäre hier für 25 Module mit je 295 Watt, somit 7,08 Kilowatt. Der Stromertrag beliefe sich auf 6500 Kilowattstunden pro Jahr, das würde jährlich 1400 Euro Stromkosten sparen, was sich in 20 Jahren auf 28 000 Euro summieren würde. 15 400 Euro brutto müsste die Gemeinde dafür investieren, 3,3 Tonnen Kohlendioxid könnten damit jährlich eingespart werden. Nach 10,6 Jahren hätte sich die Anlage amortisiert, die Gesamtkapitalrendite beträgt 8,98 Prozent. Leistungsstärkere Module mit einem Jahresertrag von zirka 7700 Kilowattstunden würden etwa 2000 Euro mehr kosten, sich dafür aber bei einer Rendite von 9,67 Prozent bereits nach zehn Jahren amortisieren.

Da in Kürze mit dem Bau der neuen Kinderkrippe begonnen werden soll, muss der Wertstoffhof in Ludwigsmoos weichen. "Der Papiercontainer kommt weg", erklärte der Bürgermeister, "dafür haben wir keinen Platz mehr". Alternativen böten die Sportvereine, die Papier sammeln, warb Gemeinderat Stefan Fäustlin. Für Glas- und Altkleidercontainer sucht Seißler nach einem neuen Standort, möglichst nah am bisherigen, da der relativ zentral in Ludwigsmoos gelegen war. Er bat die Gemeinderäte, Vorschläge für Alternativstandorte zu machen.

Die Ernennungsurkunde zur Verwaltungsfachwirtin überreichte Seißler an Alexandra Karmann (23). Die gebürtige Weidorferin hat in ihrer Heimatgemeinde Ehekirchen gelernt und wechselte vor dreieinhalb Jahren nach Königsmoos. Karmann habe sehr gute Noten und einen guten Platz in der Rangliste der bayerischen Absolventen erreicht, lobte Seißler.