Königsmoos
Tauben, Enten und jede Menge Hühner

125 Züchter stellten in der Donaumooshalle fast 1400 Tiere aus

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Foto: Andrea Hammerl

Königsmoos (DK) Heimische und exotische Hühnerrassen, Groß- und Wassergeflügel sowie verschiedene Taubenrassen in diversen Farbschlägen waren am Wochenende in der Donaumooshalle zu bewundern. Insgesamt waren es 1398 Tiere von 125 Züchtern.

Dass das Rekordergebnis von 2100 Hühnern und Tauben auf der vorigen schwäbischen Bezirksgeflügelschau vor vier Jahren nicht mehr erreicht wurde, bedauerte Ausstellungsleiter Karl Hudler, derzeit kommissarischer Bezirksvorsitzender Schwaben, zwar, zeigte sich aber dennoch mit der Schau zufrieden. Sinkende Meldezahlen führte er auf die "Gesamtsituation der Rassegeflügelzucht" zurück, die immer noch unter der Vogelgrippe und den damit verbundenen bürokratischen Auflagen leide. Den Geflügelzüchtern fehle schlicht die richtige Lobby, "aus wirtschaftlicher Sicht sind wir nicht bedeutend genug", meinte Hudler und verwies darauf, die Geflügelzüchter bewahrten Biodiversität und Kulturgut. Es habe Jahrhunderte gedauert, eine Vielzahl an Rassen herauszuzüchten, die es nun zu erhalten gelte. "Es wäre schade, wenn sie wieder von der Bildfläche verschwinden würden". Dieser Aufgabe widmeten sich die Geflügelzuchtvereine, seit der erste vor rund 160 Jahren von Robert Oettel gegründet worden war.

Schirmherrin Mathilde Ahle, Bürgermeisterin von Langenmosen, würdigte auch das soziale Engagement der Züchter, in deren Kreis Kollegialität und gegenseitige Hilfe selbstverständlich seien, sowie deren Jugendarbeit. In der einerseits stark technisierten und naturentfremdeten Welt zeichne sich jedoch ein Wandel ab, meinte sie. "Die Menschen schätzen es wieder mehr, mit Tieren in Kontakt zu kommen", fuhr sie fort, "sie sehen es als ihre Aufgabe an, sich für deren artgerechte Haltung einzusetzen". Die Geflügelzucht sei zum Erhalt der Arten und zum Schutz der Tiere unerlässlich, so Ahle.

Kreisvorsitzender Georg Strobel lobte das Engagement der ehrenamtlichen Helfer des Geflügelzuchtvereins (GZV) Donaumoos, der mit dem Meldeergebnis sehr zufrieden sein könne. Strobel hatte in den vergangenen Wochen drei Kreisschauen mit je 430 bis 593 Tieren eröffnet. Angeschlossen waren der Bezirksschau Schwaben und der Kreisschau Donau-Ries die Sonderschau der Norwich-Kröpfer Gruppe Süd (75 Tauben) und der Belgischen Bartzwerge (153 Tiere in elf Farbschlägen). Im Namen der Bartzwerge-Züchter hielt Ute Hudler ein humorvolles Grußwort, in dem sie die Bartzwerge-Zucht mit einer Krankheit verglich. Denn wer sonst ginge nach einem Zehn-Stunden-Arbeitstag noch bis spät abends in den Stall, um - auch bei ungemütlichem Wetter - seine Hühner zu versorgen? Belohnt werde der Züchter mit einem ganz besonderen Gefühl, wenn die Herde ihm entgegenkomme, die Küken auf der Schulter oder auf dem Schoß säßen.

In der Rahmenschau waren Mandarinenten und südamerikanische Löffelenten, Krickenten und Versicolorenten zu bewundern, zudem hatten die Geflügelzüchter, die die Donaumooshalle wieder ansprechend geschmückt hatten, zwei Volieren aufgebaut, um an ihre verstorbenen Züchterfreunde Anton Kollmann und Heinrich Brand senior zu erinnern. Kollmann, der mit 61 Jahren im Juli plötzlich verstorben war, fungierte seit 2012 als Bezirksvorsitzender, zudem führte er seinen Heimatverein, den RGZV Obergünzburg seit 1998. Der vielfach ausgezeichnete, leidenschaftliche Rassegeflügelzüchter hinterlasse eine große Lücke. Heinrich Brand sen. war bereits im Januar im Alter von 78 Jahren verstorben. Dem GZV Donaumoos hatte er seit 1955 angehört und war von 1965 bis 2012 im Vorstand tätig, unter anderem als Kassier. Der GZV würdigte ihn als gefragten Ansprechpartner, guten Kameraden und wertvollen Zuchtfreund.