Königsmoos
Fehler bei der Einladung

In Königsmoos waren nur die Neubürger aus 2016 angeschrieben worden Deshalb kamen gerade mal 30 zum Empfang

17.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Bürgermeister Heinrich Seißler ging von Tisch zu Tisch, um möglichst viele Neubürger persönlich zu sprechen. - Foto: Hammerl

Königsmoos (DK) Beim Neubürgerempfang der Gemeinde Königsmoos, der alle zwei Jahre stattfindet, konnte Bürgermeister Heinrich Seißler heuer nur 30 Zuzügler begrüßen. Schuld war ein Fehler bei der Einladung.

Im Hintergrund lief eine Bilderpräsentation unter dem Motto "Königsmoos - ein langer Weg", die Königsmooser Musi spielte zur Unterhaltung auf und nach den Reden, in denen Bürgermeister Heiner Seißler, Konrektorin Beatrice Adler, Kindergartenleiterin Angela Dreher und Krippenleiterin Carola Hanikel Gemeinde und pädagogische Einrichtungen vorgestellt hatten, gab es Kaffee und Kuchen für die Königsmooser Neubürger.

"Sie werden sich wahrscheinlich fragen, warum eine so prosperierende Gemeinde wie Königsmoos so eine überschaubare Zahl an Neubürgern hat", schickte Seißler seiner Rede voraus. Es hatten sich nämlich nur rund 30 der insgesamt circa 250 Neubürger aus den beiden vergangenen Jahren für den Neubürgerempfang in der Schulaula angemeldet. "Das ist auf einen noch nicht näher bestimmten Fehler bei der Einladung zurückzuführen", entschuldigte sich der Bürgermeister. Es waren nämlich nur die Neubürger des Jahres 2016 persönlich angeschrieben worden, was erst am letzten Arbeitstag vor dem Empfang festgestellt worden war. Seißler plant daher, anstelle des turnusgemäßen Neujahrsempfangs im folgenden Jahr erneut einen Neubürgerempfang abzuhalten - dann für die Zuzügler aus den Jahren 2017 und 2018.

Etwa eine Stunde dauerte der offizielle Teil. Seißler stellte den Neubürgern seine junge, erst 1975 gegründete Gemeinde samt Kirchen und Vereinen in ihrer ganzen Vielfältigkeit vor. Den 4778 Einwohnern des nur 15 Meter Gefälle aufweisenden Radfahrerparadieses böten sich zahlreiche Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Gesellschaft werde wesentlich durch das Ehrenamt aufrechterhalten, daher bat er die Neubürger, sich entsprechend ihrer Interessen einzubringen. "Ich sehe einige, die sich bereits engagieren", merkte Seißler an und wünschte allen, dass sie sich in Königsmoos wohlfühlen und hier heimisch werden. Ralf und Andrea Angermüller, die von Lenting nach Klingsmoos gezogen sind, ist das offenbar schon gelungen. "Wir genießen jetzt die Ruhe auf dem Land und die Herzlichkeit der Königsmooser", erzählte sie in der Tischrunde. "Sie haben einen Lebensmittelpunkt gewählt, in dem sich gut leben lässt", meinte Landratsstellvertreter Alois Rauscher und attestierte dem Bürgermeister, er achte in allen Bereichen, ob baulich oder kulturell, auf eine ausgewogene Entwicklung. Da aber Königsmoos nicht auf einer Insel liege, verwies er auf die Aufgaben des Landkreises, für die er die Kreisumlage brauche. Rauscher gestand, wenn er von Schrobenhausen nach Neuburg pendle, durchquere er Seißlers Hoheitsgebiet und sei dabei auch schon mal geblitzt worden.

Pfarrerin Cornelia Dölfel stellte die Kirchen vor. Etwas Besonderes an Königsmoos sei, dass für drei katholische Pfarreien mit 59 Prozent der Bürger ein Pfarrer zuständig sei, während es für die 24 Prozent Evangelische zwei Kirchengemeinden mit zwei Pfarrstellen gebe. Sie legte den Ludwigsmooser Gemeindebrief aus und kündigte für Mitte September eine große Feier zum 150. Geburtstag der evangelischen Kirche an. Den katholischen Pfarrer Thomas Pendanam vermisste Seißler und befürchtete, möglicherweise habe auch er keine Einladung erhalten. 19 Lehrer unterrichten 206 Schüler in zehn Klassen der Königsmooser Grundschule, berichtete Adler, die Höhepunkte im Jahresablauf der Schule vorstellte. Dreher berichtete, 145 Drei- bis Sechsjährige gingen in den Kindergarten, der von 7.15 bis 17 Uhr geöffnet sei. 17 Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen betreuten sie "in alters- und geschlechtsgemischten Gruppen". Hanikel stellte das pädagogische Konzept der Kinderkrippe vor und betonte, die Kinder würden individuell betreut.

Bürgermeister und Gemeinderäte mischten sich unter die Neubürger, so dass an den Tischen rege Gesprächsrunden entstanden, die auch dazu benutzt wurden, das Quiz mit zehn Fragen aufzulösen. Erfragt wurde alles Mögliche, von der Anzahl der Einwohner beziehungsweise Straßen über Zuständigkeiten im Standesamt, Lage des Pflanzenlabyrinthes oder Alter der Donaumooshalle bis hin zur Zahl der Enkelkinder des evangelischen Pfarrerehepaars Fritzsch.