Klosterberg
Diesen Namen kann man sich gut merken

SZ TRIFFT Paula Wagner, die neue Gesamtleiterin von Regens Wagner Hohenwart

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Vor dem Bildnis des Gründers: Paula Wagner und Werner Weyers bilden die neue Gesamtleitung von Regens Wagner Hohenwart. - Foto: Petry

Klosterberg (SZ) Eine interne Lösung also. Seit Donnerstagnachmittag kennt die Belegschaft von Regens Wagner Hohenwart den Namen der neuen Gesamtleitung. Der Anspruch an Paula Wagner: Stabilität ins Haus zurückzubringen.

Sie weiß es selbst, und sie spricht es auch aus. Freitag, der Tag danach, nach der überraschenden Bekanntgabe aus dem Nichts. Die neue Chefin kennt die Einrichtung. Seit 22 Jahren ist die gebürtige Pfaffenhofenerin hier tätig, lange Jahre in leitender Funktion. Der Erwachsenenwohnbereich lag in ihren Händen, eine Aufgabe, die sie ausgefüllt hat. Und genau das war auch der Grund, warum sie sich vor einem Jahr noch nicht beworben hatte, als die Nachfolge für den langjährigen Gesamtleiter Willi Käser, der in den Ruhestand ging, zu klären war. "Das war für mich zu diesem Zeitpunkt nicht stimmig", sagt die 51-Jährige.

Seither ist einiges anders geworden. Für sie, und auch für die über 700 Kolleginnen und Kollegen auf dem ehrwürdigen Klosterberg. Wer hätte schon damit gerechnet, dass Käsers Nachfolge eine Übergangslösung werden würde. Mit Felix Zerzawy hatte man einen jungen Mann an die Spitze der Einrichtung gestellt, Mitte 30. Gerade zwei Monate nach der Übergabe des Staffelstabs kündigte er noch in der Probezeit - ohne Angaben von Gründen. Dabei ist es übrigens geblieben, wie man im Hause hören kann. Das Treffen, um aufzuarbeiten, was geschehen war, steht bis heute aus.

In den zehn Wochen der Vakanz leitete Werner Weyers die Einrichtung kommissarisch; er war schon unter Willi Käser die Nummer zwei im Hause. Er wäre selbst qualifiziert, den Hut für den Chefsessel in den Ring zu werfen, tat es damals nicht, und diesmal wieder nicht. "Für mich ist die Stelle, an der ich bin, stimmig", sagt er dazu, und daran wollte er nichts ändern. Die neue Gesamtleiterin kann auf ihn zählen.

In der Runde der Bereichsleiter wurde Paula Wagner am Donnerstag - wie zu hören ist - sehr warmherzig aufgenommen. "Die Reaktionen haben mich sehr bewegt", sagt sie, "und sie haben mir gezeigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe", sagt die neue Chefin. Auch viele der Bewohner und Klienten kennen Paula Wagner natürlich gut. Eine Begegnung am Freitagmorgen fiel Werner Weyers auf: Auf dem Weg zu einer Besprechung kam ihnen eine Frau mit Behinderung entgegen. "Kann Gebärden!", sagte sie, und nickte Paula Wagner zu. Das ist den Menschen wichtig: Hier ist unmittelbare Kommunikation mit der Leitung möglich. Fühlt sich offenbar gut an.

Auf die Neue kommt jetzt einiges zu. Den Rollenwechsel im Hause muss sie in Rekordzeit vollziehen, weil ja die großen Bauprojekte - diesmal in Pfaffenhofen - in vollem Gange sind, das eco-Quartier, dann das Heriongelände und die Gebäude am Kuglhof. "Das muss alles begleitet werden", sagt sie, und sie sagt das mit Ruhe und Gelassenheit. Was steht noch an? "Natürlich muss man auch die internen Abläufe immer wieder ansehen", sagt Paula Wagner. Regulieren. Lenken. "Mit Blick auf Werner Weyers sagt sie: "Wir sind ein Leitungsteam, wir machen das zusammen, miteinander." Da hat sie gleich das Leitwort der Einrichtung mit eingebaut.

So mancher Unwissender, der in Zukunft am Telefon nach der Gesamtleitung verlangt, wird sich womöglich wundern, wenn sich jemand so meldet: "Regens Wagner Hohenwart, Wagner." Oh, die Frau vom Chef? Könnte man meinen. Passiert ist ihr das übrigens tatsächlich, ein einziges Mal. Sie muss noch immer schmunzeln, wenn sie an diese Szene von vor ein paar Jahren denkt. Etwaigen weiteren Verwechslungen sieht Paula Wagner überaus gelöst entgegen: "Den Namen kann man sich vielleicht gut merken", sagt sie lächelnd.