Karlskron
Musikalische Erklärungen

22.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Karlskron (shm) Jede Orgel sei anders, verfüge über einen ganz individuellen Klang, der abgestimmt sei auf das jeweilige Kirchengebäude, erklärte Otmar Heinz, Orgelbauer und Organist.

Gemeinsam mit dem Erbauer der Orgel von Karlskron, Anton Meier, gab er einen informativen und musikalischen Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten des neuen Instruments. "Mit dieser Orgel haben Sie etwas geschaffen, das es in der Region so nicht gibt", beschrieb Heinz die Einzigartigkeit des Instrumentes, insbesondere auch aufgrund seines Rückpositivs. Dieser vom Kirchenschiff aus sichtbare Orgelbestandteil sei für die Klangqualität im Auditorium verantwortlich.

Die Traktur der Orgel - in Anlehnung an den Namen der Dreifaltigkeitskirche besteht der sichtbare Teil der Orgel aus zweimal drei gleich hohen Türmen - sei überaus sensibel. Für den Organisten sei dies einerseits fantastisch, andererseits aber auch eine Herausforderung. Denn diese Einstellungen erlaubten eigentlich keine Fehler beim Spielen, erklärte Heinz. Das Karlskroner Instrument sei auf barockorientierte Musik ausgerichtet. Wenn es in andere Epochen geht, sei das Instrument in der Lage, klanglich mitzugehen, würde jedoch in extremen Bereichen durchaus an seine Grenzen gelangen.

Im Rahmen eines Gesprächs-Konzerts erklärten Heinz und Meier die verschiedenen Töne und Tonsequenzen. Mit Stücken von Nicolaus Bruhns ("Praeludium in e"), Johann Sebastian Bach ("Schübler Orgelchoral"), Jehan Alain ("Le jardin suspendu") und Nicholas Chovenaux ("March") zeigte Heinz, was ein guter Organist aus einem solchen Instrument herausholen kann. Er zog dabei alle Register - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn diese wurden je nach gewähltem Stück entsprechend eingestellt.

Über 1000 Orgelpfeifen - die längste ist über vier Meter, die kürzeste gerade einmal zehn Zentimer - sind verbaut. Wie sie klingen, ist am kommenden Freitag um 18 Uhr zu hören, wenn die Uraufführung von "Dahoam - Hymnen im Moos", einer Komposition des gebürtigen Karlskroners Willi Vogl, an dieser Orgel erfolgt. Spielen wird dann Domorganist Martin Bernreuther aus Eichstätt.