Karlshuld
Geburtstagsfeier mit viel Programm

Karlshulder Grund- und Mittelschule heißt in Zukunft Maurus-Gerle-Schule

03.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:43 Uhr

Grundschulkinder sangen, ehe die Pfarrer zur Schultaufe schritten. - Fotos: Hammerl

Karlshuld (SZ) "Schule ist nichts ohne Kinder", sagte Pfarrer Paul Igbo, als er der frisch auf den Namen Maurus-Gerle-Schule getauften Karlshulder Grund- und Mittelschule den kirchlichen Segen spendete. Das 50-jährige Jubiläum wurde mit Festakt, Maibaumaufstellen und Schüleraktionen gefeiert.

"Karlshuld, du bist unsere Heimat", sangen die Sechstklässler zum Auftakt des Festaktes in der einschließlich Empore gut gefüllten Mehrzweckhalle. "50 Jahre Schule Karlshuld - das ist ein guter Tag für die Schule und für Karlshuld", meinte Landrat Roland Weigert, der der Schule eine "zentrale und wichtige Rolle für die örtliche Entwicklung" zusprach und sie als "Säule der Bildungslandschaft" würdigte. Bildung könne einen politischen Integrationsfaktor darstellen, verwies er auf die Bildung des Schulverbandes Karlshuld-Grasheim, der der späteren Eingemeindung vorausging.

1966 hatte die damalige katholische Bekenntnisschule (für Buben und Mädchen) fast 400 Schüler gehabt, etwas weniger als heute. Die Schulgeschichte ließ Stork anhand einiger gar nicht so trockener Zahlen Revue passieren. 1967 waren es bereits 468 Schüler, weil auch die evangelischen in die dann "christliche Gemeinschaftsschule" aufgenommen wurden. Unvorstellbar sei heute die damalige Klassenstärke von rund 50 Schülern, die im Schichtunterricht beschult wurden. Heute liege der Schnitt bei 21 Grund- beziehungsweise 19 Hauptschülern, dafür gebe es wieder andere Herausforderungen wie Inklusion und Asyl.

Bürgermeister Karl Seitle war als 14-Jähriger schon bei der Grundsteinlegung dabei gewesen und erinnerte sich noch gut an den Einsturz des Toilettenanbaus der ehemaligen Knabenschule, was den letzten Anstoß für den Neubau gegeben hatte. Wie später Dekan im Ruhestand, Karl-Heinz Wendel, so würdigte Seitle den Namensgeber der Schule, Pfarrer Maurus Gerle, als eine der interessantesten Persönlichkeiten, die je in Karlshuld tätig waren. Gerle, so ergänzte Wendel, habe sich nicht nur um das himmlische, sondern auch das irdische Leben seiner Pfarrkinder gesorgt. Er gründete Raiffeisenverein und Korbwarenfabrik und ist bereits seit 1906 Ehrenbürger von Karlshuld. Schulleiter Rainer See-fried blickte in die Zukunft, stellte das neue Schullogo "Mit allen und gemeinsam und stark" vor und kündigte das Maibaumaufstellen im Hof an - sofern der geklaute Maibaum schon eingelöst worden sei.

Im Schul-Museum der Klasse 4a waren neben alten Schulbüchern und -utensilien auch ein Lederranzen und eine alte Schreibmaschine zu besichtigen. "Musste man da bei einem Fehler alles wieder neu schreiben", fragte Marco (13) erstaunt. Beim Kräuterrätsel der Klasse 9bM gab es einen Kochkurs zu gewinnen - gemeinsam mit der 9bM; in der Kunstwerkstatt der 6b waren vier Stationen aufgebaut, darunter ein großes Mitmachnamensschild, auf dem sich jeder verewigen konnte. Zahlreiche Bastelangebote, Seifenwerkstatt, Linolschnitte, Sport und Spiel, Kurzkino, eine Schulhausrallye und vieles mehr hatten 17 Klassen auf die Beine gestellt, dazu gab es auf der Bühne in der Aula Tanz- und Zirkusvorführungen. Auch Schüler und Lehrer der 326 Jahre alte Partnerschule aus BeÅ¡ka trugen mit traditionellen Tänzen und Gesang zum Programm bei.