Karlshuld
"Das wird zu viel"

Gemeinderat lehnt den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern in Grasheim ab der Kanal würde überlastet, meint Seitle

20.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Rathaus (hinten) und Pfarrheim liegen in Karlshuld dicht beieinander. Das Pfarrheim soll demnächst saniert werden. - Foto: Preckel

Karlshuld (SZ) Das hatten sich die Bauwerber wahrscheinlich anders vorgestellt: Mit 14:6 Stimmen sprach sich der Karlshulder Gemeinderat bei seiner Sitzung am Dienstag gegen ihren Vorbescheid zur Errichtung von zwei Mehrfamilienhäusern mit je fünf Wohneinheiten und insgesamt 20 Stellplätzen Am Oberen Kanal in Grasheim aus. "Das wird zu viel", kommentierte Bürgermeister Karl Seitle und nannte als Begründung vor allem Kapazitätsgründe der für die Abwasserentsorgung zuständigen Vakuumleitung in diesem Bereich.

In der Diskussion waren allerdings nicht alle seiner Räte mit der Ablehnung einverstanden, denn, so Rita Schmid (CSU): "Wir brauchen klare Richtlinien, wo und wo nicht gebaut werden kann." Bauwerbern sei es schwer zu vermitteln, wenn die Gemeinde in der Augsburger Straße in Karlshuld selbst den Bau von Mehrfamilienhäusern anstrebe, bei einem privaten Bauwerber aber nein sage, so Schmidt. Die beiden Bauvorhaben lägen kilometerweit voneinander entfernt und seien nicht zu vergleichen, antwortete der Bürgermeister. Auch bei Vorgesprächen mit dem Landratsamt sei man zur Einschätzung gelangt, dass die angestrebten Bauten nicht den Richtlinien des sogenannten einfachen Bebauungsplans entsprächen und dass sich die bauliche Nutzung der Häuser in Grasheim nicht in die Umgebung einpassen würde.

Im Schnelldurchgang wurden dann weitere Bauvorhaben durchgewunken: Die Katholische Kirchenstiftung Karlshuld plant, ihr Pfarrhaus Sankt Ludwig in der Hauptstraße umzubauen und zu renovieren; Sabine Reis aus Manching beabsichtigt, im Gewerbegebiet Karlshuld eine Manufaktur für historische Rennfahrzeuge mit Werkstätte und Betriebsleiterwohnung zu bauen; Matthias und Stefanie Stelzer planen in einem Einfamilienhaus am Oberen Kanal eine Einliegerwohnung; eine Abstellfläche für Baumaschinen möchte Ursula Dittenhauser ebenfalls am Oberen Kanal errichten. Auch zwei Vorbescheidsanträgen wurde zugestimmt: Errichtung eines Wohnhauses in der Unteren Achstraße (Andreas Rump) und Errichtung einer Lärmschutzwand in der Pfaffenhofener Straße (Jürgen Walter).

Nachdem die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange für den Bebauungsplan für das Haus für Kinder in Karlshuld abgearbeitet waren - aus der Öffentlichkeit waren keine Anregungen vorgebracht worden -, billigte der Gemeinderat den Bebauungsplan. Auch für den Bebauungsplan Am Unteren Kanal in Karlshuld - hier soll ein Haus gebaut werden - gab es grünes Licht. Zuschussanträge standen zum Ende der Sitzung an: Die Feuerwehr darf einen neuen Computer für rund 1500 Euro beschaffen und dem SV Karlshuld wurden 5000 Euro für den barrierefreien Zugang am Sportheim bewilligt.