Hohenwart
Orientalisches Hohenwart

Ein Fest für Jung und Alt zum großen Jubiläum: Das Tanzstudio von Marianne Fuchs bringt 100 Bauchtänzer auf die Bühne

13.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:41 Uhr

Marianne Fuchs ist leidenschaftliche Bauchtänzerin. Sie will ihren Schülerinnen aber nicht nur ihre tänzerischen Fähigkeiten vermitteln, sondern auch Selbstbewusstsein geben. - Foto: Straßer

Hohenwart (SZ) Seit nun 20 Jahren bringt die Tanzschule von Marianne Fuchs, Salome’s Oase, orientalisches Flair nach Hohenwart. Am 24. Oktober wird das mit über 100 Bauchtanzschülern an der Grundschule Hohenwart gefeiert.

Der Erlös der Veranstaltung geht an die Grundschule Hohenwart und an die Haunersche Kinderklinik. „Takamol“ nennt Marianne Fuchs das Event. „Das ist ein arabischer Ausdruck und heißt Integration“, erklärt sie. Im Fall dieser Veranstaltung bedeutet das: alle zusammen. Denn alle, egal ob Schüler oder Erwachsener, dürfen bei dem großen Auftritt mittanzen.

Mit nur drei Kindern habe sie vor 20 Jahren angefangen, erinnert sich Marianne Fuchs. Das hat sich mittlerweile stark verändert, ihre Kurse sind sehr gefragt. „Die meisten erwachsenen Frauen unter meinen Schülern gehören schon zum Inventar“, sagt Fuchs über die Teilnehmerinnen, die dem Studio seit Jahren die Treue halten. „Bei den Jugendlichen sind viele seit dem Kindergartenalter dabei.“ Natürlich sind auch jede Menge Kinder unter ihren Schülern, nur bei den männlichen Teilnehmern schwächeln die Zahlen.

Fuchs selbst übt ihren Beruf mit Leidenschaft aus, das merkt man schon bei Betreten des liebevoll dekorierten Studios. Die Teekanne, aus der die Teilnehmer oft gemeinschaftlich orientalischen Tee trinken, ist original marokkanisch. Seit jeher ist sie fasziniert vom Morgenland und der festen Überzeugung, dass Tanz stärkend für Körper und Seele ist. „Viele Frauen, die zu mir kommen, entdecken ihre Weiblichkeit durch den orientalischen Tanz.“

Dabei räumt sie mit dem Vorurteil auf, dass Weiblichkeit im Bauchtanz einen gewissen Bauchumfang voraussetzen würde. „Meine Schülerinnen sind zum Teil superschlanke Mädels. Es geht nicht darum, dass der Bauch wackelt. Jedes Körperteil, bis zu den Zehen, bewegt sich“, betont sie. Orientalischer Tanz könne Menschen verschiedenster Figurtypen helfen, ihren Körper zu bejahen. „Gerade Frauen lernen hier, dass sie in Ordnung sind, wie sie sind“, sagt Fuchs.

Für Menschen mit Essstörungen gibt es deshalb die Möglichkeit zum Einzelcoaching. Psychische Störungen durch Tanzen therapieren zu können, war ein Traum von Marianne Fuchs, den sie sich vor drei Jahren erfüllte. Samt Ehemann zog sie mit einem Wohnmobil in die Nähe von Simbach, um den praktischen Teil ihrer therapeutischen Ausbildung zu absolvieren. „Während der ganzen Zeit hat es nur geregnet, ich kam jeden Tag pitschnass in die Klinik“, erzählt Fuchs und lacht. „Aber ich hab viel gelernt.“

Für den „Takamol“-Auftritt hat Marianne Fuchs, wie sie verrät, ein eigenes Märchen geschrieben, das sich wie ein roter Faden durch den Abend ziehen soll. Nicht nur klassische Bauchtanzvorführungen werden geboten sein, sondern auch kreative Choreografien gemischt mit unterschiedlichen Tanzstilen wie zum Beispiel Hip Hop. Marianne Fuchs wird auch selber auftreten: Gemeinsam mit ihrer Enkelin zeigt sie einen Schwarzlichttanz. Die Zehnjährige plant bereits, das Studio später einmal zu übernehmen. Das würde ihre Großmutter natürlich freuen, denn sie hängt an allem, das sie sich aufgebaut hat. „Nach 20 Jahren steckt doch sehr viel Herzblut in meinem Studio.“

Am Freitag, 16. Oktober, zeigt intv im Studio Schrobenhausener Land einen Beitrag über Marianne Fuchs. Ab 19.45 Uhr wird das Studio stündlich wiederholt.