Hohenwart
Markt schafft Platz für mehr als 300 Einwohner

Im Hohenwarter Baugebiet Am Kerschberg II beginnen die Erschließungsarbeiten

22.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Umgeben von Wald und Spargelfeldern: So wie auf diesem Computermodell könnte die Siedlung Am Kerschberg II einmal aussehen - natürlich aber mit etwas mehr Farben. ‹ŒGrafik: WipflerPLAN

Hohenwart (SZ) Es ist schon fast eine eigene, kleine Ortschaft, die da im Norden von Hohenwart entsteht: 85 Grundstücke umfasst das neue Baugebiet Am Kerschberg II, in dem ab 2018 gebaut werden kann. Gestern haben mit dem offiziellen ersten Spatenstich die Erschließungsarbeiten begonnen.

Rund zehn Millionen Euro - inklusive Grunderwerb - lässt sich die Marktgemeinde das Baugebiet kosten, berichtet Bürgermeister Manfred Russer. Doch das Geld wird bald wieder in die Gemeindekasse zurückfließen: Bis auf zwei Plätze seien bereits alle Grundstücke reserviert, sagt Russer. Heute beginne die Beurkundung der Kaufverträge. Zähle man die Doppelhausplätze als zwei Gebäude, können am Kerschberg rund 100 Wohnhäuser entstehen, rechnet der Bürgermeister über den Daumen gepeilt - und damit hier bald mehr als 300 Hohenwarter Gemeindebürger leben.

Bevor die Häuser entstehen, müssen erst einmal Leitungen verlegt und Straßen gebaut werden. Dazu hat Joachim Maßow, Niederlassungsleiter des Planungsbüros Wipfler, interessante Zahlen mitgebracht: In dem insgesamt sechs Hektar großen Gebiet werden 1650 Meter Schmutzwasserkanäle, 1800 Meter Kanäle für Regenwasser, das in Versickerungsbecken geleitet wird, und 2400 Meter Wasserleitung (inklusive Hausanschlüsse) verlegt. Die Straßen sind zwischen viereinhalb und sechseinhalb Metern breit und insgesamt 2,1 Kilometer lang. Sie sollen asphaltiert werden, daneben sind gepflasterte Parkplatzflächen und auch Pflanzflächen vorgesehen.

Wie aus dem Erschließungsplan hervorgeht, den Maßow in Großformat mitgebracht hat, besteht das Baugebiet aus zwei versetzt angeordneten Teilbereichen. Durch den westlichen Abschnitt zieht sich ein Grünstreifen. Beide Bereiche sind mit einer Erschließungsstraße verbunden. Die Zufahrt ins Baugebiet ist sowohl von der Staatsstraße 2043 (Neuburger Straße) als auch von der Kreisstraße PAF 13 (Richtung Freinhausen) aus möglich; an beiden Straßen sollen Linksabbiegerspuren angelegt werden. Die Erschließungsarbeiten - natürlich werden auch Strom- und Breitbandkabel verlegt, zudem ist ein Gasanschluss möglich - ziehen sich laut Zeitplan bis April 2018 hin. Danach können Häuser gebaut werden. Für die Grundstückseigentümer bestehe Bauzwang, sagt Russer: Innerhalb von drei Jahren muss Baubeginn sein.

Ingenieur Joachim Maßow weist darauf hin, dass die Sanierung der Hohenwarter Ortsdurchfahrt zum Teil parallel zu den Erschließungsarbeiten laufen werde. Das sei durchaus ein Vorteil, es ergäben sich "Synergieeffekte im Bauablauf".

Am Kerschberg II sei übrigens nicht das größte bisher in Hohenwart erschlossene Baugebiet, sagt Bürgermeister Manfred Russer noch, bevor er zusammen mit Vertretern des Planungsbüros Wipfler und der Baufirma BGS im strömenden Regen gut behelmt zum Spaten greift, um die Erschließungsarbeiten ganz offiziell in die Wege zu leiten. Das Thierhamer Moos, erschlossen in den 70er-Jahren, sei noch einmal etwas größer gewesen. Doch da gebe es noch immer viele Baulücken - allesamt Privatgrundstücke. Die 85 Plätze am Kerschberg seien dagegen im Gemeindebesitz.