Hohenwart
Lob, Kritik und der Wunsch nach einem Hallenbad

Für das Isek sind Hohenwarter Bürger befragt worden erste Ergebnisse liegen nun vor

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Auf den Marktkern konzentriert sich das Isek, das derzeit ausgearbeitet wird. Dazu durften und dürfen auch Bürger ihre Ideen und Wünsche einbringen. Aus dem Konzept sollen später konkrete Projekte zur Aufwertung des Marktes erarbeitet werden. - Foto: Haßfurter

Hohenwart (SZ) Ein besserer Zugang zur Paar, mehr Busse, ein Hallen- und Freibad: So unterschiedlich sind die Wünsche, die Jugendliche und Erwachsene an die Entwicklung des Marktes Hohenwart haben, gar nicht. Was sich davon verwirklichen lässt, wird sich in nächster Zeit zeigen.

Für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) hatten die vom Markt beauftragten Planungsbüros Planwerk und SEP im Rahmen der Kirchweihdult Bürger befragt und 20 Schüler der Klasse 9a zu einem Jugendworkshop gebeten (siehe Kasten). Die Ergebnisse hat Bürgermeister Manfred Russer nun vorgestellt. Sie sollen mit als Grundlage für das Konzept dienen, das die Voraussetzung dafür sein wird, dass Hohenwart künftig Mittel aus dem Städtebauförderungsprogramm abrufen kann.

Über verschiedene Aspekte der Gemeinde hatten die Mitarbeiter der Planungsbüros bei der Dult mit den Bürgern gesprochen und daraus Stärken und Schwächen abgeleitet sowie Ideen und Wünsche notiert. Gut sieht es demnach bei der Naherholung aus: Landschaftsbild und historischer Marktplatz wurden als wichtigste Stärken herausgearbeitet - Hohenwart sei einfach ein Ort zum Wohlfühlen, meinen die Bürger, die aber auch Wünsche an ihr Freizeitprogramm äußerten, die interessanterweise in erster Linie mit Wasser zu tun haben: Mehr Badeweiher möchten sie zum Beispiel, einen besseren Zugang zur Paar, ein Hallen- und Freibad gar und generell mehr Freizeitmöglichkeiten wie zum Beispiel Kanutouren auf der Paar.

Ganz anders sieht es beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus. Da sehen die Hohenwarter Bürger offenbar eine große Schwäche in ihrer Gemeinde. Um dem abzuhelfen, wurde zum Beispiel vorgeschlagen, eine Plattform für Mitfahrgelegenheiten zu schaffen. Von Bewohnern der kleineren Gemeindeteile wurde die Störanfälligkeit der Internetanbindung kritisiert - der Breitbandausbau laufe inzwischen, sagte Manfred Russer dazu. Generell - also nicht nur beim Nahverkehr und beim Internet - wurde angemahnt, die umliegenden Gemeindeteile besser in den Markt zu integrierten.

Gute Noten bekam die Versorgung der Bürger mit Einkaufsmöglichkeiten und Ärzten. Dennoch hätten viele Hohenwarter gerne mehr Geschäfte. Und auch das Radwegenetz sowie die Sitzgelegenheiten am Marktplatz seien noch ausbaufähig, hieß es. Zudem seien die Gehwege nicht immer barrierefrei - gerade in Hohenwart ist das wichtig. Vorgeschlagen wurden auch ein Parkausweis für Anwohner des Marktplatzes und Tempo 30 im Marktkern. Eine große Stärke sahen die Teilnehmer der Befragung im guten Miteinander in der Gemeinde und im aktiven Vereinsleben.

"Insgesamt sind wir relativ gut aufgestellt", meint Manfred Russer. Natürlich gebe es immer Verbesserungsmöglichkeiten. Vieles, was die Bürger genannt haben, sei umsetzbar, "aber wenn wir den Zugang zur Paar verändern wollen, brauchen wir einen langen Atem". Grundsätzlich wolle man keine Idee ausschließen. Kleinere Maßnahmen wie das Aufstellen neuer Abfalleimer ließen sich sicherlich auch kurzfristig umsetzen, doch größere Projekte könnten erst angepackt werden, wenn das Konzept steht und die Förderung bewilligt ist - sonst bekomme die Gemeinde keinen Zuschuss aus dem Städtebauprogramm.

Anfang nächsten Jahres erwartet Russer nun einen Zwischenstandsbericht der mit der Erstellung des Isek beauftragten Planungsbüros. Spätestens im dritten Quartal 2018 soll das fertige Konzept vorliegen. Dann könnten Pläne für konkrete Projekte ausgearbeitet und Zuwendungsanträge nach dem Städtebauförderungsprogramm gestellt werden. Die Umsetzung der Projekte sei dann ein Prozess von fünf bis zehn Jahren.