Hohenwart
Ein ganz natürliches Erlebnis

Leader-Projekt: Der alte Waldspielplatz bei Klosterberg soll zum Wohlfühlpark für Jung und Alt werden

24.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Idyllisch auf einer Anhöhe am Waldrand liegt der Klosterberger Spielplatz. Derzeit ist er oft nicht sonderlich gut besucht - das dürfte sich ändern, wenn erst ein echter Erlebnisplatz daraus geworden ist. - Foto: Hofmann

Hohenwart (SZ) Das Netz der Erlebnisplätze in der Leader-Region (LAG) Altbayerisches Donaumoos wird immer dichter. Jetzt haben auch Hohenwart und Langenmosen für ihre Projekte grünes Licht bekommen.

Vernetzung ist eines der Schlagworte, die beim EU-Förderprogramm Leader immer wieder genannt werden. Die engagierten Bürger sollen sich ebenso vernetzen wie die Regionen, die am Leader-Programm teilnehmen, und auch für die Vernetzung der umgesetzten Projekte gibt es Pluspunkte. Mit den Erlebnisplätzen in mittlerweile zehn Städten und Gemeinden ist die Region Altbayerisches Donaumoos, zu der neben allen 18 Kommunen des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen auch der Markt Hohenwart gehört, bei der Vernetzung ganz groß im Rennen. Denn in Verbindung mit den zahlreichen Wanderwegen, die bereits in früheren Leader-Förderperioden realisiert wurden, den Radwegen, die es in der Region gibt, und schon seit einigen Jahren bestehenden Leader-Projekten wie dem Pflanzenlabyrinth in Königsmoos wird die Region zu einem Tourismusziel, das nicht nur für die eigenen Bewohner, sondern auch für Ausflügler aus der Umgebung interessant sein könnte. Deswegen ist auch vorgesehen, die Erlebnisplätze, die Treffpunkte für Jung und Alt sein sollen, gemeinsam zu bewerben als Anlagen, die sich in der Vielfalt ihrer jeweiligen Konzeption unterscheiden und ergänzen.

So ist auch der Erlebnisplatz Klosterberg, den der Markt Hohenwart realisieren möchte, mehr als nur ein Waldspielplatz für Hohenwarter Kinder. Weil die Menschen heutzutage ihre Umwelt "fast nur über elektronische Kanäle" erleben, wie es in der offiziellen Projektbeschreibung heißt, will der Markt sie mit seinem Erlebnisplatz "aus ihrem selbst gewählten, synthetischen Lebensraum rausholen", und zwar in einen "zum Verweilen einladenden Wohlfühlpark", der individuelle Möglichkeiten biete, sich zu entspannen oder Erfahrungen zu sammeln.

Mit in das rund 112 000 Euro teure Projekt eingebunden hat der Markt Hohenwart übrigens eine echte Koryphäe, wie auch der Neuburg-Schrobenhausener Landrat Roland Weigert bei der Vorstellung des Projektes im Lenkungsausschuss der LAG (wir berichteten) erkannte: "Mit dem Günter Beltzig haben sie einen echten Spezialisten im Bereich des Spielplatzdesigns - und nicht nur da." Beltzig selbst erklärte dann zu seinem Projekt: "Es ist eigentlich ein Treffpunkt - ein Treffpunkt für die Bevölkerung." Aber ein Treffpunkt, der es in sich hat. Einen Aussichtshügel soll es geben, der über Serpentinen erschlossen wird (und somit auch für Senioren und Rollstuhlfahrer zugänglich ist). Angelegt werden zudem ein Wassermatschspielplatz, ein Kleinkinderspielplatz, ein Rodelhügel, ein Hundespielplatz, ein vielfältiges Wegenetz und einiges mehr. Der bestehende Bolzplatz soll erhalten bleiben, das benachbarte Waldgrundstück, in dem es auch eine kleine Schlucht gibt, eingebunden werden. Auch für Kindergartengruppen und Schulklassen soll die Anlage interessant sein; später könnte sogar ein Freiluftklassenzimmer angelegt werden.

In der heutigen Zeit sei es "ganz wichtig, die Kinder wieder in den Wald zu bringen", sagt Beltzig. Deshalb biete sich der alte Spielplatz bei Klosterberg für dieses Projekt auch an, da er am Waldrand liege und das angrenzende Waldgrundstück der Gemeinde gehöre. Damit könne den Kindern - und wohl auch vielen Eltern - die Angst vor dem Wald genommen werden, denn die Kinder können in diese ganz natürliche Erlebniswelt eintauchen und seien doch in Hör- und Rufweite der Eltern, die sich auf Bänken niedergelassen haben. "Es gibt in dieser Art noch nichts", sagt Beltzig, deswegen sei das auch ein Pilotprojekt. Innovation - das ist übrigens ein weiterer Begriff, der im Zusammenhang mit dem Leader-Programm immer wieder fällt.