Hohenwart
Am Kerschberg wird's konkreter

Gemeinderat will am Hang dreigeschossiges Bauen ermöglichen Feuerwehr bekommt neues Fahrzeug

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Wo im Frühsommer noch Spargelfolien lagen, soll neben dem Friedhof bald das Baugebiet Am Kerschberg II entstehen. In der oberen Bildhälfte ist das Schulgelände zu sehen - auch dort wartet noch viel Arbeit auf die Hohenwarter Gemeinderäte. - Foto: Haßfurter

Hohenwart (SZ) Wenn der Hohenwarter Gemeinderat über Erschließungspläne diskutiert, ist er meistens unter sich. Das war am Montag anders. Diesmal kamen viele Besucher zu der Sitzung. Ein Grund war wohl auch das geplante Baugebiet Am Kerschberg II.

"Ich begrüße die Zuschauer unterschiedlichster Interessenlagen hier", leitete Bürgermeister Manfred Russer die Sitzung ein. Er hoffe, dass die Gäste sich für alles interessieren, was besprochen werde - nicht nur für das Baugebiet Am Kerschberg II.

"Der Bebauungsplan ist im Gesamtkonzept nicht geändert worden", sagte Russer. Für genauere Informationen waren diesmal Ursula und Edgar Burkart vom Ingenieurbüro Wipfler da. Vor allem die steileren Stellen im Gebiet zwangen die Ingenieure zum Umdenken. Eigentlich sollten alle Häuser zweigeschossig sein. Bei einigen würde das Erdgeschoss aber halb im Boden verschwinden. "Wir wollen, dass die beiden zusätzlichen Geschosse nicht ins Erdreich eingebunden werden", sagte Burkart. An den besonders steilen Stellen gebe es dann die Möglichkeit, ein Haus mit drei Geschossen zu bauen, was auf ein gutes Dutzend der Häuser zutreffe. Die Höhe der Häuser solle somit bei zweigeschossigen Gebäuden bis zu 6,5 Meter, bei dreigeschossigen bis zu 8,8 Meter betragen.

Zwei weitere Themen beschäftigten den Gemeinderat in Bezug auf das Baugebiet. Zum einen die Grundstückszufahrten. An einigen Stellen sind Bäume und Begrünung geplant. Das schränkt die Zufahrtmöglichkeiten zu den Häusern ein. Russer wollte wissen, wie es bei den festgesetzten Zufahrten aussieht. Dazu sagte Ursula Burkart: "Wir halten es der Gemeinde immer offen, dass sie sich selber Vorgaben geben kann." Jedoch seien im Straßenraum auch Stellplätze und Begrünung eingeplant. Auch seien Bereiche festgesetzt, wo keine Zufahrten zulässig sind. Dort gebe es allerdings einen gewissen Spielraum.

Das zweite Thema waren fehlende Gehwege. Nach derzeitigem Plan sind sie in der neuen Siedlung nicht überall vorgesehen. Claudia Spies (FW) sagte, dass sie es schade fände, wenn es keine geben würde. Andreas Brinkmann vom Ingenieurbüro Wipfler sagte dazu: "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sie nicht viel bringen." Sie würden von den Anwohnern kaum genutzt. So sei es besser, ohne die Wege zu planen. Russer fügte noch hinzu, dass die Straße durch das Gebiet so geplant werde, dass sie nicht als Durchfahrtsstraße tauge. Eine gerade Straße durch das Baugebiet gebe es nicht. Die Gefahr durch zu schnell fahrende Autos solle so vermindert werden. Ganz ohne Fußgängerwege wird das Gebiet aber nicht gebaut. Sowohl an den Rändern im Süden und Westen des Gebiets, als auch quer durch den westlichen Teil von Norden nach Süden seien Fußgängerwege eingeplant.

Ausführlich kam Andreas Brinkmann auch auf zwei Sickerbecken zur Entwässerung zu sprechen, die entstehen sollen. Durch die steile Lage des Gebietes könne von Nordwesten her bei lang anhaltendem Regen nicht ausgeschlossen werden, dass Wasser über die Straße ins Baugebiet läuft. Um das aufzufangen, sind zwei Sickerbecken im Baugebiet eingeplant.

Ein Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt ist für den 14. Dezember vorgesehen, sagte Russer. Dort wolle er die Baumaßnahmen an den Zufahrtsstraßen zum Baugebiet und an der Staatsstraße 2043 besprechen. "Das muss genau abgestimmt werden. Sonst haben wir am Ende ein Verkehrschaos", sagte Russer. Im März wolle man dann - je nach Wetterlage - mit den Kanalbauarbeiten beginnen.

Unter den Gästen der Sitzung waren nicht nur zukünftige Hausbauer, sondern auch Franz Amesreiter, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hohenwart. Auf der Tagesordnung stand nämlich auch ein Antrag für die Ersatzbeschaffung eines neuen sogenannten Tragkraftspritzenfahrzeuges. Dem stimmte der Gemeinderat zu. Das aktuelle Fahrzeug ist bereits seit 1988 im Einsatz. Mittlerweile werden immer häufiger Reparaturen nötig und es lohne sich, das Fahrzeug zu ersetzen. Da es gut zwei Jahre dauere, bis ein neues Fahrzeug geliefert wird, mache es Sinn, jetzt darüber abzustimmen, sagte Russer. Die Kosten, so Amesreiter, lägen bei etwa 130 000 Euro. Russer sagte dazu, dass man mit einer Fördergeldsumme von 23 000 Euro rechnen könne. Also komme auf den Markt eine Summe von etwa 100 000 Euro zu, die bereitgestellt werden müsse.