Hörzhausen
Andacht mit musikalischen Glanzpunkten

VORWEIHNACHT DER GUTEN HERZEN: Fast 300 Besucher beim festlichen Konzert für Toni Euba

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Foto: Mathias Petry

Hörzhausen (SZ) Fast 300 Besucher ließen sich vom dichten Schneefall nicht abhalten, um dem Konzert für Toni Euba beizuwohnen, das seine Familie organisiert hatte. Sie erlebten eine innige Stunde, eine ohne Trübsal. Am Ende standen auch noch 1300 Euro an Spenden für die Vorweihnacht der guten Herzen.

Der Schrobenhausener Zahnarzt und Präventionswissenschaftler war am 1. März dieses Jahres verstorben, er wurde gerade einmal 58 Jahre alt. Das Konzert zur Adventszeit war damals bereits geplant gewesen, sagte sein Sohn Andreas Euba, der am Sonntagnachmittag zusammen mit seinen Brüdern Martin und Christian in der Hörzhausener Kirche St. Martin auftrat. "Wir haben uns entschlossen, trotz seines Todes oder gerade deshalb dieses Konzert zu veranstalten, weil wir wissen, dass er bei uns ist und sich über die Musik freut."

Musik habe im Hause Euba immer eine große Rolle gespielt. Als Toni Euba seine spätere Gattin Christine kennenlernte, schenkte er ihr eine Gitarre. Neun verschiedene Musikinstrumente werden im Hause Euba regelmäßig gespielt. Etliche davon kamen am Sonntag zum Einsatz. Martin Euba spielte einmal mehr die Orgel. Das Hörzhausener Instrument kennt er in- und auswendig, schon oft hat er hier als Kirchenmusiker gewirkt. So zog er sicher und wissend die verschiedenen Register, um der jeweiligen Stimmung der Stücke gerecht zu werden. Christian Euba brillierte souverän an Tenorhorn und Querflöte. Andreas Euba ist ein sehr versierter Trompeter, der die vielen Facetten seines Instruments auszuloten weiß, er beherrscht die hohen, klaren Töne genauso wie das verhaltene Spiel. Verstärkung holten sich die Eubas von Kusine Lisa Marquart (Flöte) sowie von Susi Naßl (Klarinette) und Luca Ostermair (Trompete) aus der Blaskapelle.

Es war festliche, überwiegend klassische Musik, die in dem knapp einstündigen Konzert geboten wurde, aber auch einige Kirchenlieder, die vom voll besetzten Auditorium vollmundig mitgesungen wurden. Große Besetzungen wechselten sich mit kleinen ab, mal war es ganz leise, zum Beispiel als Christine Euba mit der Gitarre ihren Sohn Christian an der Querflöte begleitete. Das "Ave Maria" intonierte Andreas Euba mit sanftem Vibrato, die Töne standen im Raum, füllten ihn aus, gingen unter die Haut. Spannend, wie die englische Romanesca "Greensleeves" inszeniert wurde: Erst spielte nur die Klarinette die Melodie. Gänsehaut. Dann übernahm die Trompete, und im dritten Durchlauf legte Martin Euba tiefe Orgeltöne drunter. Nur Bässe. Das war stark. Und danach wieder ein festliches Aufbrausen des gesamten Ensembles, etwa bei "Segne du Maria". Kein Wunder, dass es am Ende minutenlangen Applaus gab.

Das Konzert war aber auch eine Andacht. Toni Eubas langjähriger Wegbegleiter und guter Freund, der Theologieprofessor Hanspeter Heinz aus Augsburg, hielt sie, an seiner Seite Pater Ansgar vom Beinberg. Heinz brachte verschiedene Psalmen ein, interpretierte sie. Wie das damals war, nach der Nachricht vom 1. März. Was heißt das, wenn Gott sagt: "Ich werde da sein" Heinz zitierte eine alte geistliche Regel, die da heißt: "Mach weiter, dann kommst du heller aus dem Tunnel als du hineingegangen bist, mach weiter." Und er sprach aus, was viele im Raum dachten, fühlten: "Er ist hier, er kann nur die Hand nicht heben." Heinz schlug den Konzertbesuchern ein Programm vor: "Gehet, preiset den Gesang, auf dass die Menschen, die euch sehen, sagen: ,Dies ist ein Grund, Gott zu preisen'". Und am Ende hatte er noch einen Vorschlag für alle Beteiligten: "Eine Wiederholung im nächsten Jahr ist damit ausgemacht!" Da hatten alle längst schon wieder ein Lächeln im Gesicht.