Hörzhausen
"Volkstrauertag ist gerade heute hochaktuell"

Krieger- und Soldatenverein Hörzhausen ehrt langjährige Mitglieder Gedenken an die Gefallenen und Vermissten

20.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Foto: Friedrich Endres

Hörzhausen (SZ) Am Volkstrauertag gedachten die Hörzhausener der Opfer beider Weltkriege. Zweite Bürgermeisterin Inge Eberle legte für die Stadt Schrobenhausen am Kriegergrab einen Kranz nieder. Daran schloss sich die Jahreshauptversammlung des Krieger- und Soldatenvereins an.

Der Gedenktag begann für die Hörzhausener mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Martin, den Ruhestandspfarrer Johann Menzinger zelebrierte. In seiner kurzen Predigt sagte der Priester: "Jeder Einzelne von uns muss alles tun, was möglich ist, um mehr Frieden zu verwirklichen und immer wieder Gottes Geist erbitten für diese unsere streitsüchtige, von Haas erfüllte Welt. Je mehr wir zu Menschen des Friedens, zu wohlwollenden Bürgern und gläubigen Hausgenossen Gottes werden, um so mehr stehen wir in den Reihen derer, die Feindseligkeit und Haas ablehnen." Zu Beginn der heiligen Messe verlas Vereinsvorsitzender Marquart die Namen der 89 gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege. Zwei Bundeswehrsoldaten des Jagdgeschwaders Neuburg entzündeten vor dem Altar Kerzen für die Opfer der Kriege.

Bei ungemütlichen Temperaturen und Nieselregen zog dann eine große Delegation mit Musikkapppelle, Fahnenabordnungen der Vereine, Pfarrer Menzinger mit den Ministranten, den zwei Soldaten des Jagdgeschwaders 74 aus Neuburg und Bürgern von Hörzhausen und Halsbach vom Friedhof durch das Oberdorf zum Kriegerdenkmal in der Mitte des Dorfes. Dort gedachte der Vorsitzende des Krieger- und Soldatenvereins Hörzhausen, Josef Marquart, mit einer Kranzniederlegung der Kriegsopfer. Als Zeichen der Erinnerung, Verbundenheit und Hoffnung auf Frieden und Versöhnung legte auch Schrobenhausens Vizebürgermeisterin Inge Eberle einen Kranz der Stadt Schrobenhausen nieder.

"Der Volkstrauertag ist nicht nur ein Tag der trauernden Erinnerung, sondern auch ein Tag, der zum Nachdenken und Handeln aufruft. Er fordert dazu auf, sich damit auseinanderzusetzen, was während der beiden Weltkriege und der NS-Herrschaft an Gewalt und Unmenschlichkeit geschehen ist und was heute Entsetzliches geschieht. Der Volkstrauertag ist gerade heute hochaktuell", sagte Eberle. "Aber es geht nicht nur um direkte Gewalt. Unfriede bahnt sich bereits im alltäglichen Sprachgebrauch an, der andere herabsetzt, wenn wir die Freiheit und Gesundheit des anderen nicht mehr achten, wenn wir Andersdenkende ablehnen oder Fremden feindselig begegnen", führte die Rednerin weiter aus.

Nach ihren Worten ging es für die Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins zur Jahreshauptversammlung ins Vereinsheim. In seinem Rechenschaftsbericht bei der Jahreshauptversammlung ließ Vorsitzender Marquart das Geschäftsjahr Revue passieren. Derzeit gehören dem Verein 80 Mitglieder an, von den 26 der Einladung gefolgt sind. Der Halsbacher Leonhard Gabriel ist das einzige Ehrenmitglied. Bei der Aktion "Saubere Landschaft" der Stadt Schrobenhausen war der Krieger- und Soldatenverein wieder vertreten. Im Mai fuhren 15 Mitglieder zur Soldatenwahlfahrt nach Maria im Elend. Die Fahnenabordnung war im Geschäftsjahr mehrmals im Einsatz. Den Strom für die Weihnachtsbeleuchtung am Denkmal liefert die Familie Winter wieder umsonst.

Kassier Josef Flamensbeck trug den Kassenbericht vor. Das Geschäftsjahr wurde mit einem finanziellen Überschuss abgeschlossen. Bei der Haussammlung für die Kriegsgräberfürsorge kamen 1254,80 Euro an Spenden zusammen.

Zweite Bürgermeisterin Inge Eberle dankte dem Vorstandsgremium für das Engagement. Der Verein kümmere sich um das Kriegerdenkmal im Dorf und um das Kriegergrab im Friedhof. "Ich danke dem Verein auch für das würdevolle Gedenken an die Gefallenen und Vermissten. Durch die Teilnahme vieler Ortsvereine kommt Ausdruck, dass dies ein Anliegen der Dorfgemeinschaft ist", sagte Eberle.

Zum Abschluss standen Ehrungen auf dem Programm. Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurden gewürdigt: Siegfried Plepla, Wilhelm Rauch, Jakob Siegl, Josef Siegl, Erwin Tiele, Herbert Winter und Martin Wirth. Für 30 Jahre gehrt wurde Josef Grepmair. Das Reservistenverdienstkreuz in Bronze erhielten: Johann Kratzer, Georg Kigele und Jakob Demmelmeir.