Hörzhausen
Im Zeichen der Liebe

Martin Knöferl und Mathias Petry gestalten im Nachgang des Valentinstags einen Abend im Forum 11

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Die Kunst von Martin Knöferl (l.) und die Musik von Mathias Petry standen im Mittelpunkt eines Abends, den die beiden "Hommage an die Liebe" nannten. - Fotos: Sailer

Hörzhausen (SZ) "Es ist die Liebe, die uns zu Menschen macht, uns so viel Glück beschert, aber auch so viel Kummer", sagt Martin Knöferl und blickt dabei ins Publikum. Der Liebe widmeten Martin Knöferl und Mathias Petry einen ganzen Abend im Forum 11.

Unheimlich emotional und intensiv verläuft der Freitagabend im Forum 11. Eine wahre Hommage an die Liebe haben die beiden Künstler für ihr Publikum kreiert. Die Liebe in vielen Facetten stellen Martin Knöferl und Mathias Petry dar und das mit ganz viel Herzblut, Hingabe und Gefühl. "Wir möchten Impulse zum Thema Liebe geben, mit Objekten und Musik anregen", erklärt Martin Knöferl lächelnd. Mathias Petry habe "die Gabe, die Sprache dazu in der Musik zu finden", sagt Martin Knöferl, womit er ins Schwarze trifft.

Musik und Liebe - zwei Begriffe, die nahezu untrennbar sind. Mathias Petry schafft es an diesem Abend, beides zu vereinen. Unendlich viel Gefühl steckt der Gitarrist in seine Musik. Als Martin Knöferl auf der Bühne steht und zwei Fragezeichendrähte einander annähert, bis aus ihnen ein Herz wird, greift Mathias Petry das mit einem zärtlich klingenden Motiv auf, bringt Gitarre und Mundharmonika miteinander in Einklang. Anschließend baut Martin Knöferl das Herz in ein Kreuz und spricht von Hingabe. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Liebe mit Konsum verwechselt wird. Die Liebe soll uns aber doch erfüllen", betont Knöferl. Mathias Petry setzt diese Hingabe anschließend musikalisch um. Mit luftigen Flageolet-Tönen, aus der Welt des Jazz, bringt er den Raum zum Schwingen.

Bereits nach wenigen Minuten, in denen Martin Knöferl und Mathias Petry gemeinsam auf der Bühne stehen, wird klar: Die beiden Künstler harmonieren und schaffen es, die Zuhörer zu fesseln und vor allem, sie zu berühren. Der Abend war nach dem Tag der Ankündigung ausreserviert, mit einer zweistelligen Warteliste. Die Glücklichen, die einen Platz ergattern konnten, genießen den Abend in vollen Zügen.

Einige Gäste schließen die Augen, geben sich der Musik hin, lassen die Stimmungen auf sich wirken. Als Martin Knöferl ein Objekt auf die Bühne stellt, das für das immer Währende steht, improvisiert Mathias Petry dazu ein Motiv, bei dem die Akkorde wie ein Wasserfall das Griffbrett hinunterperlen, immer schneller, immer lauter, immer während. Dann kommen die Bässe dazu, immer wilder, dann wieder ganz leise - die lösen sich in harmonischen, warmen Bassklängen auf und stehen am Ende schwingend und schwebend im Raum.

Martin Knöferl spricht von der Liebe Gottes. "Anscheinend tut es uns Menschen gut, an etwas zu glauben, das unmöglich scheint", sagt Knöferl. Anschließend thematisiert er die Zerbrechlichkeit der Liebe. "Ich glaube, eine Liebe ohne verletzt zu werden gibt es nicht. Aber wir haben die Hoffnung, dass die Liebe Gottes im Hintergrund ist, ganz ohne Scherben", meint der Künstler mit einem Lächeln auf den Lippen. Mathias Petry spielt dazu eine Parlor-Gitarre, die rauer, härter und brüchiger klingt. Das Stück wirkt, wie aus einem alten Schwarz-Weiß-Film, in dem ein Mann im Trenchcoat durch den Regen geht, seiner Liebe hinterher. Mitten ins Herz trifft Martin Knöferl die Zuhörer, als er ein Gedicht von Charlie Chaplin vorliest. Es zeigt, wie der Komiker mit 70 Jahren erkannte, was das Leben ausmacht, nämlich Liebe sowie auch Selbstliebe. Mathias Petry unterlegt den Vortrag mit Akkorden.

Wortlos stellt Martin Knöferl ein Objekt mit einem leuchtenden roten Herz auf die Bühne. Dazu spielt Mathias Petry ein selbst geschriebenes Liebeslied "Wo du gehst, wo du stehst, bin i dahoam". Spätestens da sind sowohl die Zuhörer als auch die Künstler selbst, bei der Hommage an die Liebe angekommen.

Begeistert, inspiriert und mit ganz viel Herz applaudiert das Publikum. Zum Abschluss wird dann noch gemeinsam "Ein Segen" gesungen. Zu Ende ist der Abend trotzdem noch lange nicht - danach wird noch eine ganze Weile bei guten Gesprächen über die Liebe sinniert.

Die Einnahmen des Abends, 300 Euro, wurden an die AWO-Frühförderstation gespendet.