Höllenzwang
Kathrin Schmied über den Roman "Krabat" von Otfried Preußler

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Höllenzwang heißt das Buch, aus dem der Meister seinen zwölf Schülern regelmäßig vorliest. Der Name ist Programm: Es geht um Zauberkräfte, schwarze Magie und Macht. Ganz schön schaurig, in was der 14-jährige Krabat da hineingeraten ist.

Im gleichnamigen Jugendroman von Otfried Preußler geht es um den Waisenjungen, der eine Lehre in der Mühle im Koselbruch bei Schwarzkollm beginnt. Doch schnell merkt Krabat, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Erst findet er Knochenstaub statt Mehl in den Säcken, der zwölfte Mahlstein wird nur einmal im Monat benutzt, und das auch noch genau dann, wenn des Nachts ein Besucher in der Mühle erscheint, der aussieht wie der leibhaftige Teufel. Erst, als Krabat in die Runde der zwölf Schüler aufgenommen wird, beginnt er, die Vorgänge in der Schwarzen Mühle zu verstehen. Jedes Jahr muss einer der Gesellen sein Leben lassen, jedes Jahr kommt ein neuer hinzu. So sichert der Meister sein eigenes Weiterleben. Krabat übt sich in der Schwarzen Magie, um dem Meister die Stirn zu bieten und den Bann doch noch zu brechen. Nur: Verlieben sollte er sich nicht. Wie es ausgeht? Das bleibt bis zum Ende offen. Eine spannende Lektüre also, nicht nur an Halloween. Auch für jüngere Leser gibt es etwas von Otfried Preußler: Leichtere Kost als „Krabat“ ist „Das kleine Gespenst“.

Zur Person: Kathrin Schmied ist Volontärin bei der Schrobenhausener Zeitung. ksm