Gerolsbach
Fremdeln mit neuem Stimmkreis

15.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:40 Uhr

Gerolsbach/Scheyern/Hohenwart (SZ) Der Neuzuschnitt der Stimmkreise war auch am Wahltag in den drei Gemeinden Gerolsbach, Scheyern und Hohenwart weiter Thema. Bekanntlich waren die drei Gemeinden dem neuen Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen zugeschlagen worden.

„Die Stimmkreisreform fand ich von Anfang an nicht gut“, sagte Wählerin Veronika Feldmann, „als Scheyerer hat man einfach eine größere Verbindung zu Pfaffenhofen.“ Zu Schrobenhausen habe sie gar keinen Bezug: „Ich kenne die Kandidaten dort einfach nicht, und die Landtagswahl ist meist eine Personenwahl“, so Feldmann. Für den Wahlgang der Scheyererin hieß das: weniger personen-, mehr parteiorientiert wählen. Eine andere Wählerin, Evi Springer, bestätigte das: „Ich habe dieses Mal ganz anders gewählt. Ich wollte keine mir unbekannten Kandidaten wählen, stattdessen habe ich mich für eine andere Partei entschieden.“ Wahlhelfer Fritz Hammer zeigte sich vor allem von den Kandidaten während des Wahlkampfes enttäuscht – wenig Wahlplakate, wenig Auftritte. „Um uns in Scheyern wurde sich nicht gekümmert.“

Ähnlich vernachlässigt sieht sich der Hohenwarter Bürgermeister Manfred Russer: Seiner Meinung nach sei zwar der CSU-Direktkandidat Horst Seehofer in seiner Gemeinde ziemlich präsent gewesen, aber als einziger: „Bei den anderen Kandidaten hatte ich den Eindruck: Einmal da gewesen und wieder weg.“ Allerdings hätten die Wähler in Hohenwart die Stimmkreisreform kommentarlos hingenommen. Als sie in die Wahllokale der Gemeinde kamen, „gab es keine positiven und auch keine negativen Stimmen zur Stimmkreisreform“, sagte Manfred Russer.

Der Gerolsbacher Bürgermeister Martin Seitz hingegen bezeichnete die Debatte um die Stimmkreisreform in Gerolsbach am Wahlsonntag als überwunden: „Zu Beginn war selbstverständlich Verunsicherung da. Die hat sich aber in den Wochen vor der Wahl gelegt“, sagt Martin Seitz. Eine Wahlbeteiligung um die 75 Prozent ist für Seitz auch ein Indiz dafür, dass die Reform keine Wähler abgeschreckt hat. Für Seitz hätten sich die Kandidaten im Vorfeld der Wahl genügend präsent gezeigt: „Sie waren bei diversen Versammlungen vertreten, so dass sich die Bürger dadurch ein Bild machen konnten“, erklärte Seitz.