Gerolsbach (SZ) Was man sonst eher aus dem Mittleren Westen der Vereinigten Staaten kennt, wird auch in bayerischen Landen immer wieder einmal registriert: Windhosen. In Gerolsbach richtete ein solches Wetterphänomen am Samstag erheblichen Schaden an.
Es war kurz vor 13 Uhr, als sich am Jahnweg in Gerolsbach wie aus dem Nichts der Wirbelsturm näherte. Er erfasste eine frei stehende Scheune und riss die gesamte Dacheindeckung ab.
Solarmodule abgedeckt
Ziegel und Holzlatten wurden teilweise bis zu 100 Meter weit in die Luft geschleudert, darunter auch eine Reihe von Solarmodulen. Als die Trümmer auf dem Boden landeten, beschädigten sie zwei geparkte Autos und das Hausdach eines Nachbarn.
Zum Glück hat der 71-jährige Eigentümer seine Scheune versichert, wohl auch gegen höhere Gewalt. Jedenfalls spricht der Sohn des Eigentümers von einem Versicherungsfall; er sei vor allem froh, dass keine Menschen zu Schaden kamen, wie er gestern erleichtert gegenüber der Schrobenhausener Zeitung sagte.
Gegen Mauer gedrückt
Ein Zeuge, der den Sturm von seiner Terrasse aus beobachtete, berichtete, dass er von dem Wirbelsturm mitsamt seinem Stuhl gegen die Mauer seines Hauses gedrückt wurde. Auch er überstand den Spuk, der weniger als eine Minute dauerte, unverletzt. Der Wirbelsturm zog vom Jahnweg offenbar am Ortsrand von Gerolsbach weiter; über weitere Schäden im Ortsgebiet liegen bisher keine Meldungen vor.
Die Polizei schätzt den Schaden an der Scheune auf insgesamt rund 100 000 Euro. Der Eigentümer kündigte auf Anfrage der Schrobenhausener Zeitung an, das Gebäude wieder instand setzen zu wollen.
