Gerolsbach
Gerolsbacher feiern den Scheyrer Abt

Verspätetes Geburtstagsgeschenk für Markus Eller am Rande eines Gottesdienstes

24.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Gerti Schwertfirm überreichte Abt Markus die "Schwarze Eins" in Form einer Uhr. - Foto: Herman Steiger

Gerolsbach (SZ) Als der Scheyrer Abt Markus Eller jetzt einen Gottesdienst in Gerolsbach zelebrierte, wird er nicht schlecht gestaunt haben: Im Nachgang zu seinem 50. Geburtstag gab es noch Geschenke - und eine Würdigung durch die zweite Bürgermeisterin der Gemeinde.

Gerti Schwertfirm hatte genau recherchiert: Es war ein Montag, an dem der Abt zur Welt kam, und es war der 164. Tag des Jahres in der 24. Kalenderwoche. "Sie sind im Sternzeichen des Zwilling geboren, und dieser wird beschrieben als heitere Natur, kontaktfreudig, gesellig, humorvoll, unkompliziert, immer in Bewegung und redegewandt." Und das, fand sie, treffe ja genau auf ihn zu. "Nach dem chinesischen Horoskop kamen Sie im Jahr des Feuer-Pferdes zur Welt. Deshalb fällt Ihnen das Reiten hoch zu Ross beim Kreuzritt in Scheyern wohl auch nicht schwer", ergänzte sie.

Und noch etwas hatte sie sich ausgedacht, eine Stellenanzeige: "Wir suchen einen überdurchschnittlichen engagierten Mitarbeiter, der mit unermüdlichem persönlichen Einsatz und zukunftsorientiert zum Wohl des gesamten Unternehmens arbeitet. Der Arbeitsplatz ist absolut sicher, der Sonntag ist allerdings in der Regel nicht arbeitsfrei, die Bezahlung ist im Wesentlichen Gottes Lohn." In Gerolsbach, sagte sie, werde nun ein Mann gewürdigt, der auf die "Stellenanzeige" 2001 nicht nur geantwortet habe, sondern diese "Arbeitsstelle" bis zum Jahr 2008 auch angetreten und bewerkstelligt habe - bis ihn seine Mitbrüder zum Abt wählten. "Schweren Herzens mussten wir Sie damals ziehen lassen", sagte Gerti Schwertfirm. "aber wir wissen ja: Vom Kloster Scheyern kommt nur Gutes und so ist uns Pater Andreas schon sehr ans Herz gewachsen". Abt Markus gehöre zu den Seelsorgern, "die das moderne Gesicht der katholischen Kirche in den vergangenen Jahren in Gerolsbach in besonderer Weise mitgestaltet haben".

Sie habe Abt Eller als jemanden kennengelernt, der aufgeschlossen für die sozialen Bedürfnisse und verschiedenen Anliegen der Menschen sei, vor allem derer, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. "Ihr routinemäßiges Bringen der Krankenkommunion, auch jetzt noch in Ihrer Zeit als Abt, wo sie anderweitig sehr stark gefordert sind und viel unterwegs sein müssen, rechnen Ihnen Ihre Schützlinge sehr hoch an", sagte Gerti Schwertfirm.

"Es war mein Wunsch, dass Abt Markus zu uns nach Gerolsbach kommt, damit ihm alle, die möchten, gratulieren können", so die zweite Bürgermeisterin weiter. Denn man müsse die Feste feiern wie sie fallen.

Und das passierte in Gerolsbach. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es einen gemeinsamen Umtrunk, den Abt Eller - neben der vielen emotionalen Zuwendung - nicht ohne ein Geschenk verließ: eine schwarze Eins. Zwar nicht die seltene erste deutsche Briefmarke, dafür aber eine Uhr mit demselben Namen.

Abt Markus Eller reagierte natürlich mehr als hoch erfreut. Er bedankte sich bei der Bürgermeisterin und bei der gesamten Gerolsbacher Pfarrgemeinde. Diese Rückmeldungen, die ihm für seine Arbeit entgegengebracht werden, empfinde er als Bestätigung dafür, dass er mit seiner Arbeit offenbar auf dem richtigen Weg sei. Das wiederum gebe ihm viel Kraft für die Zukunft. Und bezüglich seines Geburtstages meinte Eller pragmatisch: "Jetzt bin ich halt 50 und keine 40 und schon gar keine 30 mehr. Na und"