Gerolsbach
Geheimnis um Blütenkönigin gelüftet

Das Amt geht heuer an Nicole Neukäufer, Blütenprinzessin ist Stefanie Zandl

23.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Da ist er daheim: Zeremonienmeister Michael Maurer inmitten der neuen Gerolsbacher Blütenkönigin Nicole Neukäufer (l.) und Blütenprinzessin Stefanie Zandl. Seitens der Gemeinde gratulierte Vizebürgermeisterin Gerti Schwertfirm. - Fotos: Tyroller

Gerolsbach (SZ) Alle zwei Jahre findet in Gerolsbach bei der Frühjahrsversammlung des Obst- und Gartenbauvereins die Abdankung der Blütenkönigin und -prinzessin statt. Gleichzeitig treten die beiden neuen Würdenträgerinnen ihre Regentschaft an. Am Freitagabend war es wieder so weit.

Der mit Blumen geschmückte Festsaal des Gasthauses Buchberger-Kettner füllt sich langsam. An den Tischen der Queens plappern die Gastköniginnen schon wild durcheinander, und auch am Tisch der Prominenz wird spekuliert. Alle interessiert nur eine Frage: Wer wird die neue Blütenkönigin? Und wer die neue Blütenprinzessin?

Lange spannt der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Michael Maurer seine Gäste nicht auf die Folter. Nach der Begrüßung der Prominenz und der Majestäten gibt Maurer einen kurzen Überblick über die Geschichte der Gerolsbacher Majestäten. Reinreden lässt er sich dabei von keinem: "Seid's bittschön wieder stad!"

Dann, endlich, ist der spannende Augenblick gekommen: Die neue Blütenkönigin Nicole Neukäufer und Blütenprinzessin Stefanie Zandl werden unter lautem Applaus hereinbegleitet. Maurer ist dafür bekannt, dass er es stets schafft, zwei bezaubernde Mädels für das Amt aufzutreiben. Auch dieses Mal ist ihm das wieder gelungen.

Die Königin verspricht, dass sie ihr Amt ernst nehmen wird. Der angehenden Prinzessin geht es ähnlich: "Ich war ganz baff und freu mich jetzt narrisch auf die Zeit!"

Dann wird Moni Burger, die ehemalige Blütenkönigin, auf die Bühne gespielt. Unter der Begleitung der Musikkapelle gibt sie ihr Zepter, ihre Krone und die Schärpe an ihre Nachfolgerin weiter. Auch die ehemalige Blütenprinzessin Justine Traub übergibt an ihre Nachfolgerin. Danach werden die beiden Ehemaligen von der Bühne gespielt.

So geht es den ganzen Abend: Maurer ist kein Fan von höflichen Floskeln. Stattdessen führt er mit klaren Anweisungen wie diesen durch den Abend: "Spielt sie rauf!" und "Spielt sie runter!". Da das musikalische Duo bereits bei der letzten Krönung dabei war, kennt es den Tonfall des Vorsitzenden schon und gehorcht brav.

"Spielt die Gerti rauf!" Jetzt ist die zweite Bürgermeisterin Gerti Schwertfirm gefragt. So wird die Frühjahrsversammlung kurzerhand dazu genutzt, eine neue Kassierin und zwei neue Beisitzerinnen zu wählen. Das Amt der Kassierin bekommt Sandra Moll. Die beiden Beisitzerinnen werden Marion Lehner und Michaela Jais. Das freut die Bürgermeisterin besonders, denn alle drei sind keine gebürtigen Gerolsbacherinnen, sondern erst mit ihren Partnern hergezogen.

Dann erfolgt die Verabschiedung der Ehemaligen durch den Vorsitzenden. Maurer bedankt sich herzlich bei Moni Burger für ihren Einsatz. "Ich habe es keinen einzigen Tag bereut, dich ausgewählt zu haben." Auch an Justine Traub richtet er ein paar Worte. Leider konnte sie wegen ihres Berufs nicht ganz so viele Termine wahrnehmen. Dann die Verabschiedung: "Mit der Lautstärke vom Michi kann ich leider nicht mithalten", gibt die zweite Bürgermeisterin lachend zu, denn der Vorsitzende schafft es ohne Mikrofon, die Aufmerksamkeit der Gemeinde auf sich zu ziehen.

Für Gerti Schwertfirm ist der heutige Abend ein ganz besonderes Ereignis. Schön sei es, dass nur Königinnen und kein Mann da seien, "so viel zum Thema Frauenquote."

Weiter geht es dann aber doch mit einem Mann, allerdings keinem König, aber immerhin mit dem Landratsstellvertreter Josef Finkenzeller. Er wünscht den beiden Neuen zwei schöne Jahre und findet es erstaunlich, dass der Obst- und Gartenbauverein einer der wenigen Vereine sei, bei dem es nie an Mitgliedern fehle. Als kleine Aufmerksamkeit schenkt er den beiden Blumen - wie sollte es anders sein. Da die beiden Ehemaligen in den beiden vergangenen Jahren schon so viele Blumen bekommen haben, gibt er ihnen diesmal eine Flasche Hopfensekt. Dann erfolgt wieder die übliche Anweisung: "Spielt die Ehemaligen runter!"

Nach einer kurzen Pause bekommen die Ehemaligen die Gelegenheit ihr Jahr Revue passieren zu lassen. Die Blütenkönigin beginnt. Ihre Rede steht unter dem Motto: Zeit verfliegt, aber Erinnerungen bleiben. Insgesamt hatte sie 70 Auftritte wahrgenommen. Die zwei Jahre brachten aber auch Verluste mit sich: fünf Paar durchgelaufene Schuhe, Unmengen an Strumpfhosen und einige Haarnadeln mussten dran glauben. Highlights in ihrer Amtszeit waren die Grüne Woche in Berlin, der Spargelmarkt in Perg und auch das Apfelfest in Natz-Schabs. Man merkt ihr an, dass mit den vergangenen beiden Jahren ein Traum für sie in Erfüllung gegangen ist. Auch die Fotos zeigen, dass sie ihre Amtszeit sehr genossen hat. Dann bedanken sich die beiden Ehemaligen für die Hilfe während ihrer Regentschaft. Besonderer Dank zollt dabei ihren Familien, die sie tatkräftig unterstützt haben.

Dass unter den Queens auch echte Freundschaften entstanden sind, beweisen die 19. Karlshulder Rosenkönigin Veronika und die 41. Spargelkönigin Martina Reichhold. Darum lassen es sich die beiden auch nicht nehmen, Moni Burger mit einer frechen Rede zu verabschieden. Martina beendet die Rede mit Monis Lieblingsspruch: "Mei Tina, schmusen werad jetz schee!"

Am Ende gibt es die traditionelle Blumenverlosung. Die erfolgt ganz unter dem Kommando von Maurer: "Erst die Kinder, dann die Prominenz und dann der Rest!". Da dieses Jahr über 100 Blumenstöcke besorgt worden sind, wird der Rest kurzerhand versteigert.