Gerolsbach
"Freundlich, sympathisch, gut aussehend"

Monika Burger ist die neue Gerolsbacher Blütenkönigin

29.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr
Monika Burger wurde von ihrer Vorgängerin Lena Solich gekrönt. - Foto: Hofmann −Foto: Hofmann

Gerolsbach (SZ) Es gibt wohl kaum eine Vereinsversammlung im Schrobenhausener Land, die so beliebt ist wie die Frühjahrsversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Gerolsbach. Denn da gibt es nicht nur zahlreiche hübsche Königinnen zu sehen, sondern auch die Michael-Maurer-Show zu erleben.

In Scharen strömen die Menschen zum Gasthaus, in dem natürlich der große Saal geöffnet wurde. Drinnen fallen zuerst all die Schönheiten ins Auge: Mehr als 20 Regional- und Produktköniginnen, die Blütenkönigin Lena Solich und Blütenprinzessin Valentina Nickolai verabschieden und ihre Nachfolgerinnen begrüßen wollen, sitzen an zwei Tischen direkt vor der Bühne. Und auf der Bühne stehen unzählige Topfpflanzen, die an diesem Abend noch unters Volk gebracht werden. Dafür wird Michael Maurer sorgen.

Der findet schon für die Begrüßung launige Worte. Mit kräftiger Stimme ruft er sie in den Saal – das Mikrofon, das alle anderen Redner benutzen werden, braucht er nicht. Schnell ist Maurer fertig – als Entertainer weiß er, dass man nicht zu lange reden darf. „Jetzt mach ma wieder a bisserl a Musik, ich muss was vorbereiten“, sagt er und holt, während die Geschwister Weigl seiner Aufforderung nachkommen, ein Geschenk hervor. Denn Andrea Nickolai, die Mutter der noch amtierenden Blütenprinzessin, hat Geburtstag. Zum ersten Mal an diesem Abend fällt dann einer von Maurers Lieblingssätzen: „Musik, spielt’s sie nauf.“

Naufgspielt werden an diesem Abend noch viele – Ehrengäste, die eine Rede halten sollen, die alten und neuen Blütenmajestäten und all die Gastköniginnen – und nuntergspielt natürlich auch. Zuallererst aber ist das hier eine Vereinsversammlung und Michael Maurer der Vereinsvorsitzende. Darum gibt es erst mal einen Rechenschaftsbericht. Maurer erinnert an den Blumenschmuck zu Fronleichnam, die Teilnahme am Rosenfest in Karlshuld und die „strahlenden Kinderaugen“ beim Ferienprogramm. Nach nicht mal fünf Minuten ist er durch – „vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Musik bitte!“

Und dann ist es endlich so weit. „Bitte seid’s ganz staad jetzt“, mahnt Maurer. Alle Blicke richten sich auf die Saaltür, in der nun Vizevereinschef Benedikt Demmelmair erscheint – mit einer jungen Dame im Arm, die wirklich so „freundlich, sympathisch und gut aussehend“ ist, wie Michael Maurer sie dann beschreibt, als sie – von der Musik naufgspielt – die Bühne betreten hat: Es ist Monika Burger, Gerolsbachs Blütenkönigin für 2015 und 2016, die Schwester der Blütenkönigin von 2009/2010, Annika Burger. Dann verschwindet Demmelmair wieder, um kurz darauf mit der neuen Blütenprinzessin zurückzukehren: Justine Traub.

Die Krönung der beiden jungen Damen übernehmen natürlich die Vorgängerinnen Lena Solich und Valentina Nickolai. Die Insignien – Schärpe, Krone und bei Monika auch ein Zepter – bringen fünf ganz junge Gartler: Theresa und Magdalena Wintermayr, Selina Moll, Yannick Pfeiffer und Lena Kislinger. Und schließlich dürfen sich Monika und Justine unter dem Applaus des Volks auf den beiden noblen Sesseln niederlassen, die extra für sie auf die Bühne gestellt wurden.

So können sie aus exklusiver Position mitverfolgen, wie Michael Maurer die scheidenden Amtsinhaberinnen – „spielt’s sie nauf!“ – verabschiedet. Und wie schließlich die Festredner die Bühne betreten. Vizebürgermeisterin Gerti Schwertfirm wundert sich, wie es Michael Maurer nur immer schaffe, die Namen der neuen Majestäten bis zuletzt geheim zu halten. „Einmal Königin oder Prinzessin sein – das ist der Traum vieler junger Frauen“, sagt Landratsstellvertreter Josef Finkenzeller, dessen Tochter schon mal Hallertauer Hopfenkönigin war. „Innerlich stelle ich mir die Frage, wo der Michl immer die schönen Mädchen hernimmt“, gesteht Josef Probst, Vize im Gartler-Kreisverband. Auch Rudolf Kellermann vom Patenverein in Rohrbach wundert sich über Maurers Erfolg – „ein Gartenbauverein ist ja nicht unbedingt das, was junge Leute mitreißt“.

In ihrer Abschiedsrede erinnern sich Lena Solich und Valentina Nickolai schließlich an die zwei Jahre ihrer Amtszeit, an rund 50 Auftritte, darunter die 125-Jahrfeier des Gerolsbacher Obst- und Gartenbauvereins, das Karlshulder Rosenfest und ein Besuch in der Staatskanzlei in München. Zur Grünen Woche in Berlin fuhr man mit dem Zug, die Toilette wurde als Umkleide genutzt. „Da haben die Leute geschaut, wie ich im Jogginganzug drin verschwunden und dann im Dirndl samt Schärpe und Krone wieder aufgetaucht bin“, erzählt Lena.

Dann dürfen all die Hopfen-, Spargel-, Volksfest- und Limesköniginnen auf die Bühne (Maurer: „Spielt's sie nauf!“), um die neuen Gerolsbacher Majestäten zu begrüßen und die alten zu verabschieden. Und, natürlich, um sich fotografieren zu lassen. Dann lässt Michael Maurer zur Musik die gelosten Topfpflanzen abholen („Erst die Kinder, dann die Prominenz und dann die Bevölkerung!“). Den Rest der botanischen Schönheiten versteigert er lauthals, und seine Stimme hat nicht mal den kleinsten Kratzer.