Schrobenhausen
Gelbe Giganten locken Gäste aus fünf Kontinenten

Rund 2000 Besucher nutzten die Bauer-Hausausstellung, um sich zu informieren - und zum gegenseitigen Kennenlernen

22.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:59 Uhr
  −Foto: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) Die Zeit - ein wahrlich nicht zu unterschätzender Faktor im Wirtschaftsleben. Unter dem Motto "Gestern - Heute - Morgen" rückte die Firma Bauer bei ihrer Hausausstellung am vergangenen Wochenende die Zeit explizit in den Fokus. Zu Gast in Schrobenhausen waren Menschen aus aller Herren Länder.

Mehr als 35 Exponate im Gesamtwert von über 30 Millionen Euro seien in diesem Jahr hier ausgestellt, weckt Geschäftsführer Dieter Stetter beim Begrüßen der Gäste auf dem Innenhof-Rondelll der Bauer'schen Hauptverwaltung Vorfreude und Spannung. Darunter auch einige brandneue Modelle, aber auch hunderte neuer kleiner Ideen, "die unsere Geräte zu den besten machen", so Stetter. Dem diesjährigen Thema der Hausausstellung entsprechend blicke man mit Stolz in die Vergangenheit, wolle den Gästen darüber hinaus die besten Geräte von heute vorstellen, aber auch einen Ausblick ins Morgen ermöglichen, sagt Stetter. Dass Bauer Maschinen im Augenblick auf "eine sehr gute Auftragslage" blicke, erschwere eine sofortige Lieferung vieler Geräte - gerne nehme man jedoch bereits Aufträge für das kommende Jahr entgegen, versichert Stetter. Auch diesmal habe man alles unternommen, "um unseren Kunden und Gästen das Gefühl zu geben, dass sie hier zuhause sind". Das schließe auch die himmlischen Kräfte mit ein, zu denen man seine Beziehungen habe spielen lassen, meint Stetter schmunzelnd, "sodass unsere Bestellung des Wetters diesmal voll erfüllt werden sollte".

In der Tat - die Sonne strahlt, nicht eine Wolke weit und breit. Genau die richtige Atmosphäre also, um in aller Ruhe die auf dem Rondell ausgestellten gelben Giganten genauestens zu inspizieren. Eine Gelegenheit, die Bauer seinen Geschäftspartnern seit mehr als drei Jahrzehnten biete, berichtet Vorstandsvorsitzender Thomas Bauer. Kurz umreißt er dann das Weltgeschehen. Nach wie vor sei die Welt mit all ihren Konflikten und Problemen ein großes Chaos. "Manchmal ist es schwer zu glauben, dass das Umfeld für unsere Geschäfte wieder so gut wird wie vor zehn Jahren", sagt Bauer. Dennoch blickt er optimistisch nach vorne, ist der Überzeugung, dass hochentwickelten Geräten ein immer größerer Stellenwert zukomme. Und Bauer sagt: "Wenn wir auf Sie, unsere Kunden, blicken, sind wir froh, dass unsere Unternehmen in fast allen Ländern gut ausgelastet sind und sich die Märkte in den kommenden Jahren stabil entwickeln werden."

Mit der Erinnerung an die BG7 unternimmt die Bauer'sche Hausausstellung einen Rückblick auf jenes Drehbohrgerät, das 1976 auf die Baustellen kam und seinerzeit so manches Konkurrenzgerät in den Schatten stellte. Viel hat sich seither getan, so wurden etwa Assistenzsysteme entwickelt, die heute die Gerätefahrer entlasten.

Und so wird an diesem Wochenende auch ein riesen Schritt in Richtung Zukunft hingelegt. Highlights, die bei der Ausstellung besonders im Interesse der Besucher stehen, sind die neue BG15H, mit der das Unternehmen in der ValueLine neue Wege einschlägt, oder das komplett neu entwickelte Grundgerät BT50 mit einer Transportbreite von lediglich 2,5 Metern. Auch das eine der Neuheiten: das innovative und hochfunktionelle MC76 aus der Bauer-Seilbaggerreihe. Das höchste der an diesem Wochenende präsentierten Drehbohrgeräte indes sei das stolze 43,7 Meter in den Himmel ragende BG45 Premium Line, erklärt Thomas Bauer seinen Gästen, das ermögliche eine Bohrtiefe von 36 Meter im Endlosschneckenbohrverfahren.

Selbstredend, dass auch die Tochterfirmen der Bauer Maschinen Gruppe, Klemm oder MAT mit im Boot sind, die ebenfalls Neu- und Weiterentwicklungen präsentieren, ferner sind auch RTG, Hausherr, Prakla und ABS mit Exponaten vertreten. "Was mich am meisten beeindruckt hat, ist die dreidimensionale Virtual-Reality-Tour", gesteht Bauer, die führe in der Alten Schweißerei durch eine Ölbohrmaschine, die gemeinsam mit Partner Schlumberger in den USA produziert werde. "Bevor ich es versuchte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass mein Gehirn und mein Körper sich so fühlen können, als würde ich in Wirklichkeit gehen, wenn ich das moderne Sichtgerät vor meinen Augen habe", zeigte sich Bauer enorm begeistert.

Doch Technik, Innovationen, neueste Entwicklungen - das alles ist nur eine Seite der Medaille. Daneben stehe im Mittelpunkt dieser Ausstellung stets auch, Spaß miteinander zu haben, versichert Thomas Bauer seinen Besuchern. Dass die Bauer-Hausausstellung "ein Treffen von Menschen aus der ganzen Welt" sei, darauf sei man stolz, so Bauer. Und er sagt: "Es ist eine Demonstration, dass es keinen Unterschied zwischen den Menschen dieser Welt gibt", dass jeder mit jedem reden könne. Gelegenheit dazu böten nicht zuletzt die Restaurants, oder die Bar in der Alten Schweißerei, in der übrigens auch die Möglichkeit besteht, eine kleine - oder ausgiebigere - Stippvisite ins Bauer-Museum einzulegen. Ein unterhaltsames Rahmenprogramm entführt die Gäste an diesem Wochenende in ein altbyerisches Bauernhofdorf am Schliersee. Sozusagen "back to the roots", zu den Anfängen des Spezialtiefbaus, geht es bei einem Ausflug zum Münchner Olympiastadion, dessen Zeltdach ja seinerzeit mit Bauer-Ankern im Boden fixiert wurde.

Schließlich legt Thomas Bauer seinen Gästen noch jenen ausgesprochen zünftigen Abend ans Herz, bei dem die Gaudi noch einmal besonders im Fokus steht. Die "Bavarian night", die Thomas Bauer seinen Gästen unter anderem so schmackhaft zu machen versucht: "You will see many of us in bavarian clothes, Lederhosen and Dirndl!". Ganz sicher "a very nice event", ist Bauer überzeugt.

Ute De Pascale