Schrobenhausen
Geburtshilfe: Gespräch mit Huml

15.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr

Schrobenhausen (mpy) Mit positiven Eindrücken ist Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan von einem Treffen mit Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in Sachen Erhalt kleiner Geburtsstationen zurückgekehrt. "Die Sorgen und Forderungen der Bürgermeister werden wahr- und ernstgenommen", berichtet er. "In der Sache stehen wir aber immer noch erst am Anfang. Die komplexen Zusammenhänge müssen aufgeschlüsselt und bearbeitet werden, um konkrete Verbesserungsvorschläge an die Landes- und Bundespolitik richten zu können."

Für Stephan besonders wichtig: Die Ministerin schließt sich der Forderung der Deutschen Krankenhausgesellschaft nach Ausdehnung der Mindestkontingent-Regelung auch auf die Geburtsstationen nicht an. Die Forderung stehe aber nach wie vor im Raum. "Sollte sich der gemeinsame Bundesausschuss auch für den Kreißsaalbetrieb auf Mindestmengen verständigen, wäre dies das automatische Aus für etliche weitere Geburtsstationen deutschlandweit", betont Stephan.

Im Gespräch der beiden wurde die Vielschichtigkeit der Situation noch einmal deutlich gemacht. Stephan zeigt sich froh über die Auffassung der Ministerin, dass die Mindestanforderungen an die Qualität von Geburtsstationen nicht allein auf Basis statistisch ausgewerteter Schadensfälle erfolgen sollen. "Qualität bedeutet eben auch, dass sich die werdenden Mütter vor, während und nach der Geburt in ihrem Krankenhaus gut aufgehoben und versorgt fühlen", betont Stephan. Heimatnähe und individuelle Zuwendung durch die begleitende Hebamme sei oftmals mehr als die Vorhaltung fachmedizinischer Kompetenz für jeden denkbar auftretenden Komplikationsfall, findet der Schrobenhausener Bürgermeister.

Der Problematik des Fachkräftemangels wolle sich die Gesundheitsministerin besonders widmen, berichtet der Bürgermeister aus dem Gespräch. Es gebe zwar immer mehr Hebammen in Bayern, gleichzeitig aber immer weniger, die bereit sind, aktive Geburtshilfe zu leisten. Sie wolle die Thematik nun zunächst in ihrem Hause besprechen.