Gachenbach
Älteste Festbesucherin war 94 Jahre alt

Humanitäre Hilfe profitiert vom ersten Straßenfest im Gachenbacher Süden

18.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Zahltag in Gachenbach: Die Initiatoren überreichten den Erlös des Straßenfestes. V. l.: Feuerwehrkommandant Gerhard Fröhlich, Julia Kastl, Daniel Fröhlich, Toni Drexler von der Humanitären Hilfe, Stefanie und Bernd Schrittenlocher sowie Alfred Ostermeier. - Foto: Hastreiter

Gachenbach (gfh) Für den Gachenbacher Süden war es eine Premiere. Erstmals versammelten sich die Anwohner der Schönbacher Straße und ihre Nachbarn zu einem Ortsteilfest, bei dem alle Altersgruppen auf ihre Kosten kamen. Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert, aber auch für einen guten Zweck gespendet.

In einem Korb sammelten sich 500 Euro, die jetzt an die Humanitäre Hilfe des Roten Kreuzes übergeben wurden.

Die Idee zum Fest kam von Stefanie Schrittenlocher. Dass ihr Mann stellvertretender Kommandant der Gachenbacher Feuerwehr ist, erwies sich nicht nur bei technischen Fragen als Vorteil. Mit ihm kamen auch Kommandant Gerhard Fröhlich und Sohn Daniel sowie dessen Freundin Julia Kastl ins Boot. Mehrmals traf sich das Organisationsteam, um alle Details zu besprechen. Drei stabile Zelte wurden organisiert, dazu eine Musikanlage und ein Grill sowie die vielen Kleinigkeiten, die einen Festbetrieb erst möglich machen. Die Nachbarn fanden einen Flyer mit der Einladung zum Fest in ihren Briefkästen und wenig später erhielten sie auch von den Organisatoren Besuch, die Kuchen- und Salatspenden koordinierten. Den Coup landete dabei Feuerwehrkommandant Gerhard Fröhlich, der bei einer Wette fünf Meter Rollbraten gewann.

Schnell sei festgestanden, dass das Fest auch einen gemeinnützigen Zweck haben solle. Dass die Wahl auf die Humanitäre Hilfe des Roten Kreuzes fiel, kam nicht von ungefähr. Zum einen baute Rudi Hörmann, bis zu seinem Tod einer der aktivsten Förderer, in direkter Nachbarschaft seinen Betrieb auf, zum anderen wohnt mit Alfred Ostermeier einer der wichtigsten Hilfszugfahrer in der Schönbacher Straße; bei allen Konvois ist er der Koch. Beim Festabend erwies sich, dass die Gachenbacher Vorstädter, wie sie sich selbst bezeichnen, gut miteinander auskommen. Die Anlieger versammelten sich vollständig in den drei Zelten, wobei die Freude groß war, als eine Nachbarin fragte, ob sie denn mit ihren 94 Jahren auch noch mitfeiern dürfe.

Alles habe bestens geklappt, bilanzierten die Organisatoren, als sie Toni Drexler von der Humanitären Hilfe zur Übergabe der Spende trafen. Der begrüßte die Initiative der Schönbacher Straße natürlich, weil in der Kasse einer sozial tätigen Organisation immer Bedarf herrsche. Er erinnerte daran, dass die Schrobenhausener Auslandsaktivitäten 1983 mit einer ersten Hilfslieferung nach Polen begannen. Und jetzt stünden wieder zwei Jubiläen an. Bald ist es 25 Jahre her, dass ein Kleinlaster Kinderkleidung in ein Lager brachte, in dem Bewohner der DDR nach ihrer Flucht über Ungarn untergebracht waren. Der gleiche Jahrestag steht im Januar in Verbindung mit den Rumänientransporten an. Inzwischen nähere man sich dem 100. Konvoi, in diesem Jahr fahren die Lkw noch nach Rumänien und Litauen.