Schrobenhausen
Ein ganz und gar beschwingter Abend

Verkehrsverein und Blasorchester feierten gemeinsames Jubiläumskonzert - Rainer Maier verabschiedet

15.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr
Stimmung pur: Hans und Gertraud Hammer vom Volkstanzkreis legten zur schmissigen Musik der Diefatshefara Blasmusik eine flotte Sohle aufs Parkett. −Foto: Dürrmann

Schrobenhausen (SZ) Es war ein beeindruckender Doppelgeburtstag: Am Samstagabend feierten der Verkehrsverein Schrobenhausener Land und das Blasorchester Schrobenhausen in der gut gefüllten Dreifachturnhalle gemeinsam ihr 40-jähriges Jubiläum - und Rainer Maier verabschiedete sich als Dirigent.

Als Gäste konzertierten die Big Band des Gymnasiums, die Diefatshefara Blasmusik und die Marktkapelle Hohenwart. Der Volkstanzkreis führte traditionelle Tänze vor, es wurde getanzt gelacht und viel in der Vergangenheit geschwelgt.

Mit dem "Bozener Bergsteigermarsch", der inoffiziellen Hymne der Südtiroler, eröffnete das Blasorchester der Schrobenhausener Musikschule imposant den unterhaltsamen Abend. Nachdem die Vorsitzende des Verkehrsvereins Manuela Kreitmair und auch Musikschulleiter Rainer Maier die Gäste begrüßt hatten, hatte Florian Erdle, der humoristisch durch die Veranstaltung führte, seinen großen Auftritt: "Wir müssen schnell machen, denn der Rainer Maier ist nicht mehr der jüngste, er muss bereits um 22 Uhr im Bett sein", frotzelte er und das Publikum lachte schallend mit.

Und dann ging es ab in die Vergangenheit: In charmanter Weise präsentierte die junge schwarzhaarige Sabrina, eine Klarinettistin des Blasorchesters, zu einer Bilderschau auf einer großen Leinwand die vergangenen 40 Jahre des Blasorchesters, das sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen musikalischen und kulturellen Repräsentanten der Stadt Schrobenhausen entwickelt hat. So engagiert sich das Orchester stets beim Schrannenfest, hat bereits dreimal beim Münchner Oktoberfestumzug teilgenommen, die Festakte zu den Städtepartnerschaften mit Thiers, Bridgnorth und Perg begleitet und erlebte sogar eine Audienz bei Papst Johannes Paul II.

Natürlich wurde auch viel Musik gemacht, das Blasorchester spielte in schmissiger Weise "Ein Sonntag in der Lenbachstadt" und "Mit Armbrust und Büchse" (Komponist jeweils Reinhard Kiendl) und erinnerte mit der "New-York-Ouvertüre" an die Steubenparade, souverän dirigiert von Rainer Maier. Der Volkstanzkreis tanzte passend zu den Klängen der Diefatshefara Blasmusik auf.

Und dann war auch schon der große Augenblick des Abschieds von Rainer Maier vom Dirigentenpult gekommen. "Es war eine sehr schöne Zeit", sprach Maier, bedankte sich bei allen, die ihn auf seinen Weg begleitet haben. Den Taktstock übergab er symbolisch, schön verpackt, an seine Nachfolgerin Barbara Schied.

Musikschulreferent Klaus Englert dankte Maier dafür, dass er das "Juwel Blasorchester" weiter geschliffen hat und schwärmte von "einem ganz tollen Miteinander". Vizebürgermeisterin Inge Eberle überreichte Maier im Namen der Stadt einen "edlen Tropfen" mit den Worten: "Herzlichen Dank für die gute Zeit."

Bei dem zeitgenössischen, sinfonischen Werk für Blasorchester "Zeitenwende" von Kurt Gäble, da schon mit Barbara Schied am Taktstock, konnte Rainer Maier entspannt zuhören. Klaus Englert betonte aber: "Rainer Maier ist weiterhin Leiter der Musikschule." Nach der Pause wurde erneut viel musiziert. Die Big Band des Gymnasiums erfüllte die Dreifachturnhalle bei "Cahttanooga Choo-Choo" und dem "Peter-Gunn-Theme" mit fetzigen Klängen. Konzertant ließ die Marktkapelle Hohenwart den Walzer "Donauwellen" und das "Concerto d'Amore" erklingen. In klassischer Danzlmusibesetzung verzauberte die Diefatshefara Blasmusik mit Landlern und Zwiefachen die Zuhörer. Dazu tanzte der Volkstanzkreis unter Leitung von Hans Hammer den Siebenschritt.

Auch beim Verkehrsverein, der 2017 gleich mit mehreren Veranstaltungen sein 40-jähriges feiert, dachte man gerne zurück. So erinnerte Hans Hammer mit seinem Worten an 38 Jahre Volkstanzkreis unter dem Dach des Verkehrsvereins. Manuela Kreitmair erzählte vom Werdegang des Vereins unter Toni Hirschberger, Hans Scholz und Hans Mesch und dankte allen Mitgliedern für ihren Einsatz.

Zu Herzen ging es allen Besuchern, als alle Musiker zusammen die Bayern- und die Europahymne intonierten - ein würdiger Abschluss für den Doppelgeburtstag 40 Jahre Verkehrsverein und Blasorchester Schrobenhausen.

EHRUNGEN

Sowohl das Blasorchester als auch der Verkehrsverein nutzen den großen Abend, um verdiente Mitglieder zu ehren:

Rainer Maier ehrte Mitglieder für langjährige Treue zum Blasorchester: Andre Birkenstock für 5 Jahre, Monika Drosta für 35 Jahre und Angelika Natzer für 40 Jahre Mitgliedschaft.

Manuela Kreitmair ehrte Mitglieder des Verkehrsvereins: Gertraud und Hans Hammer (Volkstanzkreis), Inge und Herbert Scholter (40 Jahre Kasperltheater beim Schrannenfest) und Sepp Eham (Mann einfach für alles). | ed