Karlshuld
Die schwarze Null bleibt erhalten

Karlshuld erreicht mit 14,4 Millionen Euro einen Rekordhaushalt - Hoher Zuschuss für Diakonie-Sozialstation

25.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:01 Uhr
Die Diakonie-Sozialstation Karlshuld erhält von der Gemeinde einen Zuschuss für ihre Arbeit in Höhe von 5100 Euro. −Foto: Fotos: Preckel

Karlshuld (SZ) Trotz hoher Investitionen, etwa beim Bau für ein Haus für Kinder, will die Gemeinde Karlshuld auch für das laufende Haushaltsjahr keinen Cent Schulden machen. Mit der Gesamtsumme von 14,4 Millionen Euro segnete der Gemeinderat am Dienstag den Haushalt ab.

Was für Bürgermeister Karl Seitle bei der Haushaltssitzung am wichtigsten war, ist in der Satzung im Paragraf 2 beschrieben: "Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen." Das bedeutet, dass die schwarze Null in der Gemeinde Karlshuld mit seinen zurzeit 5664 Einwohnern erhalten bleibt - und das schon seit dem Jahr 2012.

Max Seitle (kl. Foto), der das Amt des Kämmerers von dem Ende März in die Altersteilzeit verabschiedeten Alfred Preis übernommen hat, stieß bei der Auflistung der Zahlen im Gemeinderat auf Zustimmung. Für Max Seitle, nicht verwandt oder verschwägert mit Bürgermeister Karl Seitle, war die Zusammenstellung des Entwurfs für den Haushalt 2018 eine Premiere. So schließt der Verwaltungshaushalt 2018 in den Einnahmen und Ausgaben mit 9,9 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt in den Einnahmen und Ausgabe mit knapp 4,5 Millionen Euro (siehe Kasten).

Das mit den jeweiligen Fraktionen vorbesprochene Werk war bei der Gemeinderatssitzung kaum Thema. Lediglich die jeweiligen Fraktionssprecher erhielten durch den Bürgermeister die Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben. So sagte Michael Lederer (FW) zufrieden: "Das, was wir bauen wollen, ist drin." Dass alles möglich werde, sei, so Lederer, der auch Vizebürgermeister ist, der guten Konjunktur zu verdanken. Rita Schmidt (CSU) sah das ähnlich, warnte aber auch: "Wir müssen sparsam wirtschaften." Wolfgang Tarnick (SPD) hatte ebenfalls keine Einwände gegen den Haushaltsplan vorzubringen.

Die kamen allerdings vom Bürgermeister selbst. Karl Seitle schimpfte: "Die höhere Politik ist unberechenbar", sagte er und sprach damit an, dass die Auflagen für eine Kommune immer höher würden. "Die Gemeinden sind oft die Dummen", stöhnte er. Damit sprach der Bürgermeister auch das größte Vorhaben der Gemeinde für das Jahr 2018 an, nämlich den Bau eines Hauses für Kinder. Gleich neben der bestehenden Kinderkrippe soll ein Bau für weitere Kindergarten- und Kinderkrippenplätze sowie eine Hortgruppe entstehen. Nicht etwa das Haus selbst stellte der Bürgermeister infrage, sondern dessen Finanzierung, da die Gemeinde einen Großteil der Kosten selbst tragen müsse. Rund 2,8 Millionen Euro der insgesamt wohl über sieben Millionen Euro teuren Maßnahme stehen dafür in diesem Jahr im Investitionsprogramm.

Weiter beschäftigten sich die Gemeinderäte im Sitzungsverlauf mit einem Zuschussantrag der Diakonie-Sozialstation Donaumooser Land. Das Diakonische Werk Ingolstadt bat um Unterstützung für die Arbeit der Altenpflegerinnen und Krankenschwestern der Diakonie-Sozialstation, da vom Gesetzgeber nicht alle Leistungen erbracht würden. "Das ist für uns eine sehr segensreiche Organisation", sagte Bürgermeister Seitle und machte den Vorschlag, dafür einmalig für das laufende Jahr 5100 Euro zu gewähren. Auch sein Gemeinderat stellte sich nicht quer, sodass der Geldbetrag für die Diakonie-Sozialstation zur Verfügung gestellt wird.

Günter Preckel