Die Magie Afrikas in Bilder gebannt

03.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:41 Uhr

Afrika-Impressionen wie diese werden auch im neuen Kalender von Share for smiles zu finden sein. - Fotos: Hammerl

Karlshuld (ahl) Fasziniert von der "Magie Afrikas" ist Tobias Bader aus Karlshuld. Das ist einer der Gründe, warum er zusammen mit Gleichgesinnten den Verein Share for smiles gründete. Aus einer privaten Geschenkidee entstand letztes Jahr der erste Kalender.

Jetzt folgt die Neuauflage mit noch stimmungsvolleren Bildern einer atemberaubenden Landschaft, mit faszinierenden Menschen und Tieren. Wenn Bader erzählt, entsteht ein ähnlich farbenprächtiges Bild vor den Augen seiner Zuhörer. Er reiste mehrfach nach Südafrika, studierte dort ein Jahr lang an der technischen Universität von Port Elisabeth, und unternahm mehrere Reisen ins Landesinnere und bis hinauf nach Botswana.

Die Afrikaner, so seine Erfahrung, leben bewusster, sie leben im Hier und Jetzt – eine glücklich machende Eigenschaft, die die Europäer, so scheint es ihm, längst verloren haben. Der junge Wirtschaftsingenieur schildert eine Anzahl unterschiedlichster Szenen, die seine These untermauern. Zeit ist ein relativer Begriff, ganz besonders in Afrika. Ein Busfahrplan? Fehlanzeige. Die Nachfrage im eigentlich zuständigen Büro ergibt den Hinweis auf jemanden, der wissen könnte, wann der Bus fährt: "Da drüben, der Schwarze, der sitzt jeden Tag an der Bushaltestelle, der muss es wissen".

Schwarz, erzählt Bader lachend, sind natürlich alle Menschen, die in der angezeigten Richtung zu sehen sind. Die Auskunft des zunächst Gefragten lautet auf 5.30 Uhr. Tumi, Baders Freundin und gebürtige Bantu aus Botswana, traut der Sache nicht und fragt den nächsten. Je mehr Fragen, desto mehr Antworten, die nur eines gemein haben – dass keine mit der anderen übereinstimmt. Am Ende einigen sich Tobias und Tumi darauf, sich von Tumis Tante zur frühesten genannten Zeit an die Bushaltestelle fahren zu lassen. Am nächsten Morgen dort angekommen, finden sie sich allein auf weiter Flur. Die Zeit vergeht, nach und nach finden sich weitere Passagiere ein, nur der Bus lässt auf sich warten. Irgendwann nach etwa drei Stunden kommt ein aufgeregter Mann zur Bushaltestelle gerannt: "Der Bus ist kaputt, der kommt nicht". Was aber niemanden sonderlich beeindruckt.

Die nächste Meldung lautet darauf, dass ein Ersatzbus im Anrollen sei. Der ist aber viel kleiner als der übliche Bus, und so werden die Fahrgäste gebeten, sich untereinander zu einigen, wer fahren darf und wer nicht. Das Problem regelt sich innerhalb der Gruppe, erzählt der Deutsche, heute noch fasziniert davon, dass die Menschen in Afrika so viel rücksichtsvoller und sozialer miteinander umgehen. Es wird ausdiskutiert, wessen Anliegen am wichtigsten ist, und wer unbedingt den Bus erreichen muss, oder wer seine Geschäfte auf den nächsten Tag verlegen kann.

Dann war da noch die Kuh, die anlässlich von Tumis Studienabschlussparty geschlachtet werden sollte. Rund 200 Leute und ein DJ wurden erwartet, und die Kuh war bereits im Kral ausgesucht worden, aber am nächsten Morgen, als sie geschossen werden sollte, im Busch verschwunden. Nur Männer durften mit auf die Jagd nach der Kuh. Bader muss schmunzeln, wenn er daran denkt, dass sie eigens früh aufgestanden waren, weil die Kuh geschlachtet werden sollte, solange es noch einigermaßen kühl war. Morgens, 6 Uhr früh, war angepeilt worden. "Geschlachtet haben wir um 11 Uhr", grinst er. Eine andere Kuh übrigens, denn die ursprünglich Auserwählte blieb auch nach fünfstündiger Suche verschwunden, jedenfalls für diesen gefährlichen Tag.