Dasing
Der Kampf ums Öl

In der Western-City in Dasing können Zuschauer "Winnetou II" verfolgen

27.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Ein grandioses Spektakel boten 80 Darsteller und 25 Pferde bei der Premiere von "Winnetou II" in der Dasinger Western-City. - Foto: Glas

Dasing (SZ) Die zwölften Süddeutschen Karl-May-Festspiele sind eröffnet. In der Western-City in Dasing ging die Premiere von "Winnetou II" vor ausverkauftem Haus mit großem Erfolg über die Bühne. Das einzige, das nicht so recht mitspielte, war das Wetter.

Die 80 Darsteller und 25 Pferde mussten den ersten Teil in wolkenbruchartigem Regen spielen.

Es schien ihnen nichts auszumachen. Schließlich hatten sie in den vergangenen Wochen fast nur im Regen geprobt, wie Volker Waschk, der Sprecher der Western-City, sagte. "Wir könnten es bei Sonnenschein gar nicht", meinte er. Der langjährige Schirmherr Thomas Goppel hatte dieses Mal einige Politikerkollegen mitgebracht. Am Ende der Rednerliste kam der ehemalige Bundestagsvizepräsident Eduard Oswald an die Reihe. Er sagte, sein Freund und Begründer der Süddeutschen Karl-May-Festspiele, Fred Rai, wäre der Meinung gewesen, es sei alles gesagt und die Leute wollten jetzt etwas sehen. Das Publikum quittierte das mit Applaus.

"Winnetou II" erfüllte alle Erwartungen. Regisseur Peter Görlach hat die Geschichte von Karl May höchst unterhaltsam auf die Bühne gebracht. Mit dem größtenteils seit Jahren bewährten Team hatte er actionreiche Kampfszenen und tollkühne Stunts mit pyrotechnischen Effekten einstudiert. Matthias M. in seiner Paraderolle als Winnetou wird sogar vom Ölbohrturm gesprengt und stürzt in die Tiefe. Auch die anderen Darsteller haben die Premiere bravourös gemeistert.

Der legendäre Westmann Old Firehand (Peter Bechtel) ist seit einem Jagdausflug in die Berge verschollen. Alle, auch seine Frau, die schöne Häuptlingstochter Ribanna (Marina Hohnke), sind überzeugt, dass er umgekommen ist. Aber er taucht wieder auf und hilft mit, dass alles ein gutes Ende nimmt. Es geht wieder einmal um vermeintlich große Ölvorkommen. Texas steht kurz vor dem Bürgerkrieg. Im ganzen Land versetzt der Ku-Klux-Clan die Bewohner in Angst und Schrecken. Immer wenn er zuschlägt, taucht kurz darauf der skrupellose Ölbaron Emery Forster (Waldemar Wichlinsky) auf. Mit allen Mitteln versucht er, heiliges Indianerland an sich zu reißen. Nur Winnetou kann den furchtbaren Krieg noch verhindern. Bei seiner Friedensmission lernt er Ribanna kennen und lieben. Doch noch einer wirbt um Ribanna, der "weiße Häuptling" Parranoh (Peter Görlach). Doch Ribanna stirbt. Die Jagd nach dem Mörder wird für Winnetou und Old Shatterhand (Helmut Urban) zum härtesten Kampf ihres Lebens, weil sie auch gegen ihren Hass ankämpfen müssen.

Ihre erste Rolle bei den Karl-May-Festspielen meisterte Hannah Heinevetter. Überzeugend spielte die Neunjährige die kleine Sarah, die als Waisenkind bei Old Firehands Tochter Annie (Swetlana Gerkhardt) lebt. Die komischen Rollen spielen wieder einmal Michael Englert als Sam Hawkens und Björn Trenner als chinesischer Koch Hatschi Ling. Ebenso Gisela Böhnisch als Moralhüterin Senora Gonzilla. Mit dem Indianerstamm der Komantschen, den Bewohnern von San Antonio und den mexikanischen Desperados meistern mehr als 80 Darsteller die Aufführungen.

"Winnetou II" wird noch bis zum 18. September gespielt. Jeweils samstags um 16 und 20 Uhr sowie sonntags um 17 Uhr. An Mariä Himmelfahrt (15. August), gibt es eine Vorstellung um 11 Uhr. Gespielt wird bei jedem Wetter. Das Publikum sitzt auf einer überdachten Tribüne. Parkplätze stehen zur Verfügung.