Schrobenhausen
Erstmals weißes Kamel in Schrobenhausen geboren

Ferdinand Lehnerts Stute Cleo bringt nach 13 Monaten Trächtigkeit weißes Fohlen zur Welt

19.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:57 Uhr
Noch etwas wackelig auf den Beinen: Das wenige Stunden alte Kamelfohlen Lotti ist aufgrund seiner weißen Fellfarbe etwas ganz Besonderes. −Foto: Blum

Schrobenhausen (SZ) Seit über einem Monat wartet der Großkamelzüchter Ferdinand Lehnert auf den Nachwuchs seiner Stute Cleo. Doch die Kameldame ließ ihren Besitzer zappeln. Endlich ist es da: das weiße Kamelfohlen Lotti. Am Mittwoch um 11 Uhr kam das Kamelbaby auf dem Leinfeldhof in Schrobenhausen zur Welt. Es bringt stolze 25 Kilo auf die Waage.

Ferdinand Lehnert züchtet leidenschaftlich gerne Kamele. Wenn man ihn und seine Tiere auf dem Leinfelderhof besucht, merkt man schnell, dass er mit Leidenschaft dabei ist. Die Geburt des weißen Kamelsfohlens Lotti freut ihn ganz besonders: "Weiße Kamele sind eher selten. Wir haben unsere weiße Stute Cleo von einem weißen Hengst decken lassen und freuen uns, dass ein auch der Nachwuchs weißes Fell hat", schwärmt der Kamelzüchter. Insgesamt zehn Tiere leben bei Lehnert, darunter sechs Lamas und vier Trampeltiere. Beide gehören der Art der Kamele an - Lamas zählen zu den Kleinkamelen und die Trampeltiere gehören neben den Dromedaren zu den Großkamelen, nur haben sie eben zwei Höcker.


Die frisch gebackene Kamelmama Cleo kam vor einigen Jahren zu Ferdinand Lehnert. Zuvor war fristete die heute acht Jahre alte Stute kein artgerechtes Dasein und kann nun ein unbeschwertes Leben auf dem Leinfelderhof führen: "Für Cleo ist es der zweite Wurf. Damals kam sie schon mit einem 14 Tage alten Fohlen zu uns", erzählt der Kamelhalter. Die Trächtigkeit der Tiere dauert etwa 12 Monate, genau kann man das jedoch nicht sagen, da es sich je nachdem, wie die Tiere mit Nahrung versorgt werden, auch mal in die Länge ziehen kann. Bei Ferdinand Lehnert genießen die Tiere eine optimale Versorgung, aber Lotti hat eben auf sich warten lassen - so wie es bei Menschen auch mal vorkommen kann.

An den Tieren schätzt der 30-Jährige besonders ihre ruhige und gelassene Art: "Kamele sind mal was anderes. Pferde, Schafe und Ziege sowie Kühe gibt´s hier in der Umgebung überall." Beim Fotografieren des Neugeborenen ist Cleo jedoch nicht so ganz gelassen. Immer wieder versucht sie Ferdinand Lehnert von ihrem Jungen wegzuschieben, zwickt ihn auch mal in den Arm. Der Kamelliebhaber behält jedoch einen klaren Kopf: "Das ist normal, dass die Mutter ihr Fohlen beschützen möchte. Die Geburt ist auch erst einige Stunden her", erklärt Lehnert gelassen.

Wenn auch noch etwas wackelig auf den Beinen, hat Lotti trotzdem schon ihre ersten Schritte gemacht - in Richtung Futter. Um an das Euter der Mutter heranzukommen hilft Lehnert dem Kamelmädchen zunächst auf die Beine. Die Erleichterung darüber, dass Lotti sofort lang und ausgiebig die Muttermilch genießt erleichtert Lehnert: "Dass ein Neugeborenes aufsteht, trinkt und die ersten Schritte macht ist fundamental. Das zeigt, dass mit dem Jungtier alles in Ordnung ist soweit."

Ein Name für das Fohlen war schnell gefunden. Denn am gleichen Tag wie das Kamelfohlen feiert auch Ferdinand Lehnerts kleine Nichte Lotta ihren Geburtstag und erhielt als Geschenk eine Namensvetterin. An Kinder sind die Tiere gewöhnt. Wenn Mama und Papa oder Oma und Opa mal wieder beim Spargelkaufen auf dem Leinfeldhof sind, können die Kinder in der Zwischenzeit auch mal die Kamele, Lamas und auch das seltene weiße Kamelbaby Lotti bestaunen.

Kristina Blum