Schrobenhausen
Ermittlungen gegen Tankwagenfahrer

Polizei: Zeuge will brennenden Lastzug schon weit vor Schrobenhausen gesehen haben

02.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr
Hatte der Tanklastzug schon weit vor Schrobenhausen gebrannt? Dieser Frage zu der Beinahekatastrophe zwischen Schrobenhausen und Aresing vor zwei Wochen geht nun die Polizei nach und ermittelt gegen den Fahrer des Tankwagens. −Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) Gegen den Fahrer des Tanklastzuges, der zwischen Schrobenhausen und Aresing abbrannte, laufen Ermittlungen.

Wie das Ingolstädter Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bestätigte, gebe es Hinweise, dass der Tankwagen doch weit vor Schrobenhausen in Brand geraten sein könnte.

 

Genau dieser Frage gingen die Ermittler derzeit nach, so Peter Grießer vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Tage nach dem  spektakulären Unglücksfall vor zwei Wochen  habe sich ein Zeuge bei der Polizei gemeldet, der Hinweise darauf gegeben habe, dass der Tanklastzug entgegen bisherigen Erkenntnissen nicht erst bei Schrobenhausen in Brand geraten sein soll. Der Zeuge habe gegenüber den Ermittlern angegeben, den brennenden Tankwagen schon weit entfernt von Schrobenhausen gesehen zu haben, so Grießer weiter.

Zu prüfen sei, wann der Fahrer des Lastzuges wirklich etwas von dem Feuer an seinem Fahrzeug bemerkt habe. Nähere Erkenntnisse über den Brand, seine Ursachen und wann das Feuer möglicherweise entstanden sein könnte, erhoffen sich die Ermittler wohl auch von einem Gutachten über das Unfallfahrzeug.

Wie lange die Ermittlungen dauern werden, konnte Grießer noch nicht sagen. Er ging aber davon aus, dass es Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern könnte, bis eine strafrechtliche Würdigung möglich sei. Der Fahrer des Tankwagens sei von den Ermittlungen informiert worden und habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert, so Grießer.

Bislang war die Polizei davon ausgegangen, dass der Tankwagenfahrer erst bei Schrobenhausen Rauch an dem Lastzug entdeckt hatte. So hatte es der Fahrer auch in einem Gespräch mit der Schrobenhausener Zeitung dargestellt. Demnach sei er von der B 300 in die Augsburger Straße abgefahren, um zu sehen, was los sei. Als er den Brand entdeckt hatte, sei er ohne Ortskenntnis wieder losgefahren und dann von der Rettungsleitstelle auf die Staatsstraße zwischen Schrobenhausen und Aresing geleitet worden. Dort habe er den brennenden Tankwagen abgestellt.

Das Unglück löste vor zwei Wochen einen Großeinsatz von Feuerwehren und Rettungsdiensten aus dem Landkreis und benachbarten Kommunen aus. Bis zu 130 Hilfskräfte waren teilweise am Unfallort eingesetzt. Nach einem mehrstündigen Einsatz konnten die rund 30 000 Liter Treibstoff in einen anderen Tankwagen umgepumpt werden. Seitdem ist die Unfallstelle, an der noch durch ausgetretenen Treibstoff kontaminierter Boden ausgetauscht und die Fahrbahndecke saniert werden muss, halbseitig durch eine Baustellenampel gesperrt.