Brunnen
Sorgen um die Kläranlagen

Die Gemeinde Brunnen hat mit ihrem Abwasser Probleme – Anschluss an Schrobenhausen?

24.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:10 Uhr

 

Brunnen (SZ) In der Brunnener Kläranlage stimmen die Abwasserwerte nicht und in Hohenried gibt es lediglich eine sogenannte Teichanlage. Rund 100 Bürger waren nun dem Aufruf von Bürgermeister Thomas Wagner gefolgt, sich über die Situation ihrer drei Kläranlagen in der Gemeinde informieren zu lassen.

„Wir versuchen schon seit dem Jahr 2006 die Probleme in Brunnen in den Griff zu bekommen“, sagte Helmut Lang vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt. Dass die Werte in der Anlage Brunnen schon länger regelmäßig über den gesetzlich vorgegebenen Richtlinien liegen, hatte bei den Gemeinderäten schon zu etlichen Stoßseufzern geführt. Zunächst waren es unzulässige Einleitungen, die vermutet wurden, dann die Feststellung, dass die 38 Jahre alte Kläranlage an ihre Kapazitätsgrenze gelangt sei. Lange wollten das die Fachstellen wie das Landratsamt in Neuburg oder das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt nicht mehr mit ansehen, sagte Bürgermeister Thomas Wagner und schaltete gleich zwei Ingenieurbüros für eine Schwachstellenanalyse ein. Der Rat entschied sich letztlich dafür, das Ingenieurbüro Mayr aus Aichach zu beauftragen, das nun mit seinem Partner, dem Ingenieurbüro Schreff aus Irschenberg, seine Studien vorstellte.

Helmut Lang, der zunächst die staatlichen Vorgaben für einen ordnungsgemäßen Betrieb von Kläranlagen aufzeigte, kam schnell auf die Brunnener Situation zu sprechen. In Brunnen sei die Anlage alt und es sei kaum anzunehmen, die Probleme in den Griff zu bekommen, führte er aus. In Hohenried, so Lang weiter, sei die vorhandene Teichanlage mit einem Ablauf in einen Straßengraben äußerst kritisch zu bewerten und in Niederarnbach sei die Anlage zwar auch schon recht alt, verfüge aber noch über eine rechtliche Genehmigung des Betriebs bis zum Jahr 2031.

Ingenieur Rupert Mayr jun. stellte drei mögliche Varianten vor: der Betrieb von drei Einzelkläranlagen mit jeweiligen Neubauten beziehungsweise Ertüchtigungen oder aber der Neubau einer zentralen Kläranlage in Niederarnbach mit Druckleitungen und Pumpwerken zu den anderen Orten oder als dritte Variante den Anschluss an die Kläranlage in Schrobenhausen. Das musste sich bei den Zuhörern erst einmal setzen, zumal Mayr abschließend sagte: „Wir empfehlen der Gemeinde den Anschluss an Schrobenhausen.“

Eine erste Kostenschätzung brachte Rupert Mayr auch mit und sprach bei den ersten beiden Varianten von Investitionen von jeweils rund 3,7 Millionen Euro und beim Anschluss per Druckleitung nach Schrobenhausen bis zum Abnahmepunkt in Königslachen von rund 2,9 Millionen Euro. „Das ist aber eine sehr grobe Schätzung“, sagte Mayr.

„Abfalltechnisch am Sinnvollsten ist auch nach unserer Einschätzung der Anschluss an Schrobenhausen“, unterstützte Wolfgang Lang vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt den Vorschlag des Ingenieurbüros. Was es denn an Zuschüsse gebe, wurde aus der Runde gefragt. Mayr hatte da keine gute Nachricht. „Von staatlicher Seite gibt es keine Förderungen“, teilte er mit. Das bedeute, dass die Herstellung von den Haus- und Grundstücksbesitzern bezahlt werden müsse, nicht aber über die Abwassergebühr verrechnet werde, ergänzte Thomas Wagner.

Welche Variante nun kommen soll, darüber wird sich der Gemeinderat noch in vielen Sitzungen den Kopf zerbrechen.