Berg
Breitbandausbau kostet 2,8 Millionen Euro

Bürgermeister Roßkopf: "Es ist nicht alles so, wie wir es uns gedacht haben" Planung für neues Gewerbegebiet im Gemeinderat

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Da soll es hinkommen: Bürgermeister Helmut Roßkopf - hier in seiner Dienstkleidung als Gemeindearbeiter - zeigt auf das künftige Gewerbegebiet Am Stocket II. - Foto: Dürrmann

Berg im Gau (SZ) Berg im Gau bekommt ein neues Gewerbegebiet und der Breitbandausbau wird weiter vorangetrieben. Das waren die Hauptthemen der fast zweieinhalbstündigen Februarsitzung des Gemeinderats am Dienstagabend.

Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat Berg im Gau beschlossen, aufgrund einiger vorliegender Nachfragen nach Gewerbegrundstücken einen Bebauungsplan für die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets Am Stocket aufzustellen. Den Planentwurf für Am Stocket II erläuterte Planerin Ursula Burkart vom Pfaffenhofener Büro Wipfler in der Sitzung am Dienstag im Einzelnen. Rund 25 000 Quadratmeter Grund sollen hier bald gewerblich genutzt werden können. Eine Teilfläche, die sich bisher im Geltungsbereich des bestehenden Gewerbegebiets Am Stocket befindet, wird im neuen Bebauungsplan Am Stocket II als Zufahrt genutzt.

Die bisher im gesamten Gewerbegebiet zulässige allgemeine Wohnungsnutzung für Betriebsleiter und Betriebsinhaber soll eingeschränkt werden. Eine allgemeine Nutzung für diesen Personenkreis ist nur noch auf einem bestimmten Grundstück und im östlichen Bereich in einer Breite von 35 Metern zulässig. Die Änderungen des Bebauungsplans sowie die ausgearbeiteten Vorentwürfe und die Änderung des Flächennutzungsplans wurden vom Gemeinderat einstimmig gebilligt.

Auch mit der weiteren Vorgehensweise in Sachen Breitbandausbau beschäftigten sich die Räte. Bürgermeister Helmut Roßkopf begrüßte dazu Karlheinz Grund von Fiber Concept und schickte dessen Referat bereits voraus: "Es ist nicht alles so, wie wir es uns gedacht haben." Grund machte klar, dass der Grundstein für den Breitbandausbau ein Breitband-Masterplan sei. Der betreffe das gesamte Gemeindegebiet, ziele auf eine nachhaltige Bedarfsdeckung und zeige Förder- und Finanzierungsmodelle auf. Vor allem befürwortete Grund den Einsatz von Glasfaser bis ins Haus, denn Kupferkabel seien nicht mehr zeitgemäß.

In Bildern zeigte der Referent auf, dass im gesamten Gemeindebereich 492 Anschlüsse mit Breitband zu versorgen seien. Dazu müssten 38,5 Kilometer Rohre und 146 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Vor allem zeigten sich die Gemeinderäte erstaunt über die Kosten: "Mit allem Drum und Dran sind Investitionen von zirka 2,8 Millionen Euro nötig", führte Grund aus. Die Infrastruktur könne vom Provider oder von der Gemeinde gebaut werden. Die dazu nötige Finanzierung könne der Provider eigenwirtschaftlich bereitstellen oder die Gemeinde übernehme die Finanzierung mit der Hilfe möglicher Förderprogramme. Dann könne Berg im Gau Verpachtungserlöse vom Provider erzielen und sich so nachhaltig refinanzieren.

Grund schlug als weiteres Vorgehen vor, mit den Providern zu reden, alle 128 weißen Flecken auf der Karte - das sind mit Breitband unterversorgte Haushalte - zu beseitigen und ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren (IBV) in die Wege zu leiten. "Dann", so Grund, "haben wir etwa bis Mitte April etwas in den Händen."