Schrobenhausen
Der Landesbischof als Schirmherr

Heinrich Bedford-Strohm unterstützt die Barocktage – Am Freitag beginnen die Konzerte

06.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:32 Uhr

−Foto: ELKB/Rost (HeikeRost.com)

Schrobenhausen (SZ) An diesem Freitag beginnen die neunten Schrobenhausener Barocktage – mit den besten Wünschen aus München: Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat die Schirmherrschaft übernommen.

Für die Macher des Festivals von den Freunden der Alten Musik in Schrobenhausen um Hans Tomani und Jakob Rattinger ist das eine Adelung und Anerkennung. Hintergrund ist natürlich, dass die Barocktage heuer neben Bach auch Martin Luther gewidmet sind.

„Lieder waren für Martin Luther von hoher Bedeutung, die Musik ein für ihn hohes und wichtiges Gut“, betont Bedford-Strohm. „Von Jugend an pflegte er den Gesang und das Instrumentenspiel. Wie wichtig Luther die Musik war, hat er immer wieder zum Ausdruck gebracht.“ Und Lieder, die von der Gemeinde gesungen wurden, sollten eine ganz wesentliche Rolle für die Reformation spielen. „Viele dieser Lieder hat der Protestant Johann Sebastian Bach in seinen Kantaten und Chorälen, aber auch in seinen Choralvorspielen für Orgel auskomponiert und musikalisch interpretiert. Die Musik Johann Sebastian Bachs wäre ohne die Reformation und ohne die Lieder Martin Luthers nicht denkbar gewesen.“ Luther und Bach zusammen, für Bedford-Strohm „ein vielversprechendes Paar“. Und deshalb habe er „sehr gerne die Schirmherrschaft für das diesjährige Festival in Schrobenhausen übernommen“.

Auch für Schrobenhausens evangelischen Stadtpfarrer Gerhard Rupprecht kommen die Schrobenhausener Barocktage zur rechten Zeit. „Wir waren alle hoch begeistert, als wir davon erfahren haben, welche Rolle Luther und Bach hier spielen sollen“, sagt er. Bachs Musik stehe für „religiöses und spirituelles Erleben über die konfessionellen Grenzen hinaus“. Seine These: „In dieser Musik hatten wir damals schon Ökumene, und das ist bis heute so.“ Und die erlebe er in Schrobenhausen sehr auf Augenhöhe, „das klappt hier sehr gut, darauf kann man stolz sein“. Und Luther habe auch die katholische Kirche verändert, insofern sei die Reformation etwas, das in beiden Konfessionen wahrgenommen und reflektiert werden sollte. Auch der Regionalbischof für den Kirchenkreis, dem Schrobenhausen angehört, Hans-Martin Weiss, unterstütze die Barocktage in Schrobenhausen. „Wir konnten ihn überzeugen, dass das hier Qualität hat.“ Insofern freue er sich sehr darauf, sagt Gerhard Rupprecht, dass er vor dem Konzert am Sonntag in St. Jakob die einleitenden Worte sprechen dürfe. „Wir wünschen uns, dass viele zu den Barocktagen kommen, und wenn wir durch die Musik zum Nachdenken kommen, ist doch etwas erreicht.“

Zu den Schrobenhausener Barocktagen gibt es heuer vier Veranstaltungen: am Freitag um 20 Uhr im Bauer-Konferenzgebäude, am Samstag um 20 Uhr, am Sonntag um 11 Uhr im Spiegelsaal der Sparkasse und am Sonntag um 20 Uhr in St. Jakob.