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Ausstellung für Entdecker

An den Fotowänden finden Besucher viel Amüsantes

30.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Wenn Kinder miteinander Autoquartett spielen, hört sich das oft so an: "Ich hab 300 PS. Und du" Darauf folgt dann die triumphierende Antwort: "540 PS. Deine Karte gehört mir!" Ganz ähnlich ging es jetzt in der Vereinsausstellung im Haus im Moos zu, die der Kulturhistorische Verein Donaumoos dort zurzeit ausrichtet. Auguste Schmid (ehemalige Bürgermeisterin Königsmoos), Fritz Kothmayr (ehemaliger Bürgermeister Karlskron) und Ludwig Erras (Foto-Archivar des Vereins und Karlshulder) pfefferten sich gegenseitig Vereinsnamen und Gründungsdaten um die Ohren, im Wettstreit um die Gemeinde mit der lebendigsten Vereinskultur - natürlich alles mit einem Augenzwinkern.

Wer hat die meisten Feuerwehren? Wer den ältesten Schützenverein? Und gibt es bei euch auch einen eigenen Verein nur für Mädels? Diese Fragen lassen sich bei einem Ausstellungsbesuch wunderbar beantworten. Denn alle vorgestellten Vereine haben den gleichen Steckbrief ausgefüllt, auf dem die Gründungsmitglieder, das Datum, der Vereinszweck und die jüngeren Veranstaltungen ordentlich vermerkt sind. Auf großen Stellwänden sind diese Informationen übersichtlich dargestellt.

Für Schmid, Kothmayr und Erras hat diese Ausstellungsform vor allem eines gemacht: viel Arbeit. Alle Vereine im Donaumoos mussten angeschrieben, oftmals noch einmal nachgehakt werden. Die Mühe hat sich gelohnt: 88 von 110 Vorständen haben mit einer mehr oder weniger ausführlichen Selbstauskunft geantwortet - und außerdem bergeweise Fotos mitgeschickt. Für Ausstellungsbesucher könnte es deswegen der größere Spaß sein, zwischen den Stellwänden umherzustreifen und nach Gesichtern zu suchen. Die Karlshulder Rosenköniginnen beispielsweise, gekürt vom 1950 gegründeten Gartenbauverein, sind auf einem großen Plakat zu bewundern - und mit ihnen die sich verändernde Festmode, die von dunkelgrünen Puffärmeln bis zur paillettenbesetzten Korsage reicht. Modisch interessant ist auch ein aus einem vergangenen Jahrzehnt stammendes Bild des SV Klingsmoos, das eine ganze Reihe von Damen in quietschbunten Fitnessklamotten zeigt, die sich heute wohl nur noch in Verkleidungskisten finden.

"Als gebürtige ,Lausbicklerin' erkannte ich viele Gesichter aus meiner Jugend wieder", schreibt denn auch eine Besucherin ins Gästebuch, die sich für die "wunderbare" Ausstellung bedankt. Das ist ein Raum zum Suchen und Entdecken, bestätigt auch Organisatorin Auguste Schmid: "Der eine oder andere findet sich selber auf den Fotos."