Augsburg
Telefonate über ernste Themen

Ökumenische Seelsorge-Nummer wird stark genutzt

20.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Augsburg (SZ) Die ökumenische Telefonseelsorge Augsburg hat im vergangenen Jahr rund 12 300 Anrufe entgegengenommen. Pro Tag ergibt das rund 25 Gespräche mit einer täglichen Gesamtgesprächszeit von 9,7 Stunden. Diese Zahlen sind dem Jahresbericht zu entnehmen, den die Telefonseelsorge soeben veröffentlicht hat.

Eine Statistik im Jahresbericht gibt einen Überblick darüber, mit welchen Themen die Mitarbeiter der Telefonseelsorge konfrontiert waren: Fast die Hälfte aller Anrufer (46 Prozent) suchte das Gespräch aufgrund psychischer Probleme wie depressive Verstimmungen, Ängste und weitere seelische Nöte. Beziehungsfragen sind mit rund 44 Prozent das zweithäufigste Thema. Mindestens ein Telefonat pro Tag befasste sich mit dem Thema Suizidalität. Rund zwei Drittel der Anrufenden waren Frauen. Die 76 Ehrenamtlichen waren Tag und Nacht im Einsatz, um die insgesamt 1828 Schichten zu übernehmen. Zusätzlich waren sie auch in der Chat- und Mailberatung aktiv. Diakon Franz Schütz, Leiter der Telefonseelsorge Augsburg, ist begeistert vom Engagement der Ehrenamtlichen: "Durch ihre vielfältigen Vorerfahrungen bringen sie alle unterschiedliche Fähigkeiten in die Arbeit ein."

Finanziert werden die Personal- und Betriebskosten der ökumenischen Telefonseelsorge zu 75 Prozent durch die Diözese Augsburg und zu 25 Prozent durch das Diakonische Werk Augsburg. Die Aus- und Weiterbildungen der Mitarbeiter können durch Zuschüsse der Stadt Augsburg, des Bezirks Schwaben und der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sowie durch Spenden abgedeckt werden. Dank einer höheren Einzelspende im vergangenen Jahr kann die ökumenische Telefonseelsorge außerplanmäßige Projekte wie eine regionale Mailberatung mit Vernetzung regionaler Beratungsstellen umsetzen. Ein Projekt, das sich bereits in Vorbereitung befindet, ist ein Krisentelefon für Großereignisse, damit Menschen in Panik und Krisensituationen direkt durchwählen können. Mit einem derartigen Krisentelefon konnte die katholische Telefonseelsorge München beim Amoklauf im Juli 2016 vielen Anrufenden beistehen. Die ökumenische Telefonseelsorge Augsburg ist erreichbar über (0800) 1 11 01 11. Zur Mail- und Chatberatung gelangt man über www.telefonseelsorge-augsburg.de" class="more"%>.