Aresing
Weiter Weg für das Abwasser

Aresinger Gemeinderat beschäftigt sich mit Anschluss an die Schrobenhausener Kläranlage

14.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

Die Autenzeller Kläranlage hat bald ausgedient. Künftig wird das Abwasser in Schrobenhausen gereinigt. - Foto: Preckel

Aresing (SZ) Für den Anschluss der Kanalisation von Autenzell, Ober- und Unterweilenbach an das Aresinger Abwassernetz hat das Ingenieurbüro Mayr aus Aichach nun die Planung vorgestellt. Die Kosten gehen in den siebenstelligen Bereich.

Schon bei der Ratssitzung im April vor einem Jahr hatte sich der Gemeinderat Aresing dazu durchgerungen, die veraltete Teichkläranlage in Autenzell zu schließen, sie also nicht mehr sanieren zu lassen. Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt hatte den Zustand der Kläranlage, in die bis heute das Abwasser aus den Aresinger Gemeindeteilen Weilenbach und Autenzell eingeleitet wird, bemängelt. Das soll künftig anders gelöst werden.

"Wir stellen Ihnen heute vor, was wir geplant haben", kündigte Ingenieur Rupert Mayr, der mit dicken Aktenordnern unter den Armen zur jüngsten Sitzung gekommen war, den Aresinger Gemeinderäten an. Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Sabine Kreitmeir beleuchtete Mayr noch einmal die Situation und erinnerte daran, dass nach Gemeinderatsbeschluss vom vergangenen Jahr eine Druckleitung von der Kläranlage Autenzell aus nach Aresing verlegt werden und dort dann an das Aresinger Abwassernetz angeschlossen werden solle. Von dort aus, berichtete Mayr, führe dann der Weg des Abwassers weiter über Mühlried zur Zentralkläranlage der Stadt Schrobenhausen. Schon seit Jahren nimmt die städtische Kläranlage das Abwasser aus dem Ort Aresing auf und stellt die Kosten dafür der Gemeinde in Rechnung.

"Wir haben uns entschlossen, für den Abwasserstrang von Autenzell nach Aresing einen anderen Weg zu nehmen als zunächst geplant", sagte Bürgermeister Klaus Angermeier. Die Strecke solle nun über einen Feldweg von Autenzell aus über das Gewerbegebiet Aresing führen und der Anschluss an das Aresinger Kanalnetz solle in der Sonnenhamer Straße erfolgen. "Wir brauchen dann nicht die Ortsverbindungsstraße von Autenzell nach Aresing aufreißen", gab Angermeier als Grund an. Vorgesehen sei nämlich, in der kommenden Zeit auch diese Straße einmal zu erneuern, und dann müsste wieder alles aufgemacht werden, so der Bürgermeister weiter.

Dass eine Maßnahme wie die Neuorganisation der Abwasserentsorgung zweier Gemeindeteile eine Menge an Ingenieurleistungen voraussetzt, zeigte im Anschluss Sabine Kreitmeir anhand einer Computerpräsentation auf. Unter anderem bestehe die bauliche Notwendigkeit für ein Pumpenwerk am Standort der bisherigen Kläranlage und auch die Weilach müsse auf dem Weg nach Aresing unterquert werden. Über die Kosten der Maßnahme wurde nur am Rande gesprochen. Fast beiläufig erwähnte Ingenieur Rupert Mayr, dass alles rund 1,1 Millionen Euro verschlingen dürfte. Doch damit sei es nicht abgetan, ergänzte Sabine Kreitmeir, denn weitere Kosten wie zum Beispiel für den notwendigen Grunderwerb für den Kanalstrang oder auch für die Entsorgung des Klärschlamms aus den bisherigen Becken seien in der Kostenberechnung noch gar nicht enthalten. Gemeindeangelegenheit sei zudem noch der Einleitungsvertrag mit der Stadt Schrobenhausen.

Gerade aber über die Kosten und über die gesamte Finanzierung der Maßnahme hatte es bei der jüngsten Bürgerversammlung Unstimmigkeiten gegeben. Ein Bürger hatte auch den vom Gemeinderat angedachten Abrechnungsmodus für die millionenschwere Investition monierte. Angedacht ist ja, alles über die Abwassergebühren zu finanzieren. Damit zeigte sich der Fragesteller bei der Bürgerzusammenkunft aber nicht einverstanden, weil nämlich die Bewohner des Hauptortes dann den Kanal für die Bewohner aus Weilenbach und Autenzell mitbezahlen müssten. "Es wird künftig eine Abrechnungseinheit", sagte Bürgermeister Klaus Angermeier dazu. Geschäftsleiter Hermann Knöferl hakte bei der Sitzung am Montag ein und informierte, dass über die Wortmeldung des Aresinger Bürgers bei der kommenden Sitzung am Montag, 8. Mai, erneut diskutiert werden soll. Auf die Planung des Ingenieurbüros habe das aber keinen Einfluss, informierte Bürgermeister Klaus Angermeier. Diese Planung wandere jetzt mit allen Unterlagen zur Genehmigung an die zuständigen Stellen im Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen und zur Beurteilung an das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt. Nach der Genehmigung dieser Stellen, sagte der Bürgermeister, könne dann die Maßnahme zur Ausschreibung gelangen.