Aresing
Polizeidienst im Jenseits

Aresinger Theatergruppe zeigt ihr Können bei "Da Himme wart ned" Am Samstag geht's weiter

28.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Auf der Suche nach was Erbbarem: Die gierige Verwandtschaft sucht nach Bömmerls (Michael Kern, Mitte) Nachlass - was den Toten so auf die Palme bringt, dass Polizist Stetzl (Bernhard Dick, rechts) ihn aufhalten muss. - Foto: Fuhrmann

Aresing (SZ) Groß war die Angst, dass die Premiere ausfallen muss. Zwei Schauspieler der Aresinger Theatertruppe waren kurz zuvor noch krank gewesen. Zur Premiere von "Da Himme wart ned" standen dann aber alle auf der Bühne, der Saal war voll besetzt und es wurde wieder viel gelacht.

Kommendes Wochenende geht es weiter.

Es erinnert ein wenig an Engel Aloisius, wenn der jüngst dahingeschiedene Polizist Stetzl (Bernhard Dick) im Himmel seinen letzten einfachen Auftrag erhält, bevor er die Himmelspforten passieren darf: Er soll den verstorbenen Schreinermeister Bömmerl (Michael Kern) auf Erden abholen und nach oben begleiten. Hört sich einfach an, aber viele weitere Akteure und der uneinsichtige Bömmerl sorgen dafür, dass allerlei Turbulenzen entstehen.

Die beiden Engelsanwärter verbringen den Abend urkomisch in langen Unterhosen (Stetzl) und Schlafanzug (Bömmerl), weil wie man stirbt, so kommt man auch in den Himmel. Und Bömmerl erwischte es eben im Schlaf und Stetzl beim Anziehen am Morgen. Schwierig auch für die beiden, dass sie die anderen weder hören noch sehen können. Ein Fest für die Bauchmuskeln.

Urkomisch in ihren Rollen sind auch Bömmerls Tochter Anna (Julia Lachner), die nicht weiß, wie es mit der Schreinerei weitergehen soll. Oder Haushälterin Finni (Julia Strasser), die ihr Bestes gibt, um zu Hause alles am Laufen zu halten. Schreinergeselle Emmeran (Neuzugang Daniel Goebel) kämpft derweil in der Schreinerei. Alle bemühen sich, um Bömmerls Tod zu verarbeiten. Nicht fehlen darf natürlich die nervige Verwandtschaft, die ansonsten nicht viel mit dem Schreiner zu tun hatte. Aber mit der Aussicht auf einen Erbteil besuchen der Froschmeier (Thomas Irrenhauser) und seine Frau (Regina Irrenhauser) die trauernde Tochter gerne.

Dummerweise finden sie auch die Gewinnbenachrichtigung der Lottogesellschaft, die dem Schreiner zu einem Gewinn von einigen Millionen gratuliert. Jetzt muss schnell der Schein her und damit nimmt die Geschichte so richtig an Fahrt auf. Einziges Bindeglied zwischen Dies- und Jenseits ist Schnapsdrossel Resi (Silvia Schmidt), die aufgrund ihres Konsums geistreicher Getränke auch mit den selbigen sprechen kann. Bis zum dritten Akt kämpfen die beiden Beinahe-Engel dafür, dass alles in die richtigen Bahnen gerät und dabei wackeln sogar die Wände. Nicht nur verbal, sondern dank einiger Special Effects auch tatsächlich. Fazit: Wieder ein rundum gelungener Auftritt bei der Premiere im Wandererheim. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, schließlich finden an den kommenden beiden Wochenenden noch drei Veranstaltungen statt.

Souffleur Maximilian Birgmeier musste wenig eingreifen, die intensive Vorbereitung zahlte sich also aus. Erfreulich war übrigens nicht nur die große Premiere im ausverkauften Saal selbst, sondern auch schon die Zuschaueranzahl am Nachmittag bei der Generalprobe.

Fast 50 Kinder, Jugendliche und Senioren kamen in den Saal und hatten ihre helle Freude (siehe Umfrage oben). Wichtig für die Schauspieler, denn hier konnte nochmal unter strenger Aufsicht der Zuschauer das gesamte Stück durchgespielt werden.

Für die verbleibenden Vorstellungen am 1., 2. und 8. April sind noch einige Restkarten erhältlich. Diese gibt es bei der Raiffeisenbank in Aresing oder an der Abendkasse.