Aresing
Persönlichkeit und Forschungsobjekt

Aresinger beim Kolloquium zu Bischof Johann Michael Sailer

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr

Foto: DK

Aresing (mas) Den 266. Geburtstag von Johann Michael Sailer haben zehn Aresinger in Regensburg gefeiert. Sie nahmen an einem Forschungskolloquium zum ehemaligen Bischof von Regensburg an der dortigen Universität teil.

Zweifellos war es ein sehr ansprechendes Programm. Auf der Tagesordnung standen wissenschaftliche Themen, mit denen sich Professoren bundesweit an Universitäten auseinandersetzen - ganz nach dem Motto: Was sagt uns Johann Michael Sailer heute? Das Forschungskolloquium fand mit einer Vesper am Grab von Johann Michael Sailer im Regensburger Dom, zusammen mit den Domspatzen und dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, einen krönenden Abschluss.

Auch Aresings Altbürgermeister und Kulturreferent Horst Rössler hatte Gelegenheit, ein Grußwort auf dem Campus von Regensburg zu sprechen. Rössler verwies auf die gemeinsamen und unvergesslichen Sailer-Feiern, wie 2001 mit allen bayerischen Bischöfen in Aresing. Natürlich lauschte auch der aktuelle Aresinger Bürgermeister Klaus Angermeier den wissenschaftlichen Vorträgen über Johann Michael Sailer und dabei konnte er die eine oder andere Bekanntschaft mit Personen und Professoren machen, die schon öfters in Aresing zu Besuch waren.

Den Einstieg in die Thematik erledigte Margit Wasmaier-Sailer von der Universität Münster mit der Vorstellung der philosophischen Schriften von Johann Michael Sailer im Kontext seines Gesamtwerks. Eine rege Diskussion folgte unter anderem zur Frage: "Wie kam die Totenmaske nach Köln" Fest steht ja, dass die Totenmaske von Johann Michael Sailer am 18. Mai 2006 von Joachim Kardinal Meisner an eine Abordnung der Gemeinde Aresing mit dem damaligen Bürgermeister Horst Rössler an der Spitze übergeben wurde. Die Totenmaske von Johann Michael Sailer nimmt nun einen Ehrenplatz im Rathaus von Aresing ein.

Nach der Mittagspause gab es Gelegenheit, mit Gabriele Zieroff Briefe aus Sailers Wirkungszeit einzusehen. Christian Bemmerl stellte die Digitalisierung der Sailer-Werke vor. Mit diesem Projekt, das von der Volker-Nechleba-Stiftung gefördert wird, soll der Erhalt der Sailer-Schriften und -Bücher gesichert werden. August Laumer von der Universität Augsburg sprach über Sailer-Werk-Trouvaillen, also Glücksfunde, und ermöglichte eine Einsichtnahme in die Sailer-Bücher. Karl-Friedrich Kemper aus Sankt Augustin folgte mit dem Thema "Ein Betbuch ist seiner Hauptbestimmung nach ein Buch zur Volksaufklärung: Johann Michael Sailer, Lese- und Betbuch von 1783, im spirituellen, geschichtlichen und ökumenischen Kontext".

Der in Aresing gut bekannte Konrad Baumgartner aus Regensburg stellte die Beziehung Johann Michael Sailers zur Familie Brentano dar. Sailer hatte, wie Baumgartner erzählte, eine vielseitige gläubige Beziehung mit der bekannten Familie.

Absoluter Höhepunkt für die Teilnehmer war dann eine Vesper im Dom mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Mit dabei waren die Domspatzen, zusammen mit ihrem Leiter Roland Büchner sowie dem Domkapellmeister an der Orgel - Voderholzer meinte, alles, was Regensburg aufbieten könne, sei da. Der Bischof hatte auch schon während der Vorträge seine persönliche Referenz erwiesen. So fand das Forschungskolloquium für alle Teilnehmer einen gelungenen Abschluss - und der war zugleich der Höhepunkt an diesem Geburts- und Tauftag des gebürtigen Aresingers Johann Michael Sailer.