Aresing
Ab in den Keller

Bei der Kartoffelernte setzt Landwirt Georg Kreitmeir einen Vollernter ein, der über den Traktor angetrieben wird

20.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

An einer starken Zugmaschine hängt der Vollernter, mit dem die Kartoffeln aus dem Boden geholt werden. Der Motor des Traktors sorgt auch für den Antrieb der Erntemaschine. - Fotos: Bodner

Aresing (SZ) In diesen Tagen werden die Kartoffelbauern im Schrobenhausener Land fertig mit der Ernte. Sie sagen "roden" dazu, wenn sie die Knollen aus dem Acker holen. Manche Kartoffeln müssen schnell verwertet werden, andere halten sich bei der richtigen Temperatur auch über den Winter.

Frühkartoffeln können ab Ende Juni geerntet werden. Die restlichen Kartoffeln sind dann ab Anfang bis Mitte September an der Reihe. Voraussetzung für die Ernte ist, dass die Kartoffeln eine feste Schale haben, denn sonst sind sie nicht haltbar. Des Weiteren müssen sie schonend geerntet werden, damit sie nicht verletzt werden - auch das würde sich negativ auf die Haltbarkeit auswirken.

"Erntereif sind Kartoffeln, wenn sie sich vom Kraut gelöst haben und schalenfest sind. Bei der Wahl des Erntedatums muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu heiß ist, denn sonst müssen die Kartoffeln runtergekühlt werden, sonst verderben sie", erklärt Kartoffelbauer Georg Kreitmeir (kleines Foto) aus Aresing. Die Kartoffeln werden mit einem Vollernter aus dem Boden geholt. Dabei zieht der Traktor den Kartoffelroder - wobei es auch selbstfahrende Kartoffelroder gibt, die dann wie eine Mischung aus Mähdrescher und herkömmlichem Vollernter aussehen.

Kreitmeir aber hat, wie im Schrobenhausener Land üblich, einen Vollernter, der an den Schlepper gekoppelt wird. Dabei wird die Motorkraft des Traktors auf die Erntemaschine übertragen. Ein Damm mit Kartoffeln wird so, während der Schlepper fährt, regelrecht in den Roder hineingeschoben. Eine Aufnahmeschar hebt den Damm von unten, eine Trommel drückt von oben. Seitlich neben der Trommel schneiden sogenannte Sechscheiben, die Pflugmesser, das Kartoffelkraut ab. Die Kartoffeln werden über das Krautband und die Siebkette befördert, die Erde fällt nach unten. Rüttler, Klopfer und Krautzupfer sieben Erdklumpen, Steine und Pflanzenteile aus. Über ein zweites Siebband und Sternwalzen werden die Kartoffeln weiter gesäubert und auf das Sortierband transportiert. Auf dem Sortierband werden faule Kartoffeln und Steine von Hand aussortiert. Ein Förderband transportiert die Kartoffeln in den Sammelbunker. Wenn dieser voll ist, werden die Kartoffeln auf den Ladewagen umgeladen. Dann werden sie in eine Halle gebracht, wo sie Georg Kreitmeir in Kisten lagert. Mitte Oktober ist er meist fertig mit dem Roden.

"Wir verkaufen die Sorten Quarta und Wega ab Feld. Eingelagert werden die Pflanzkartoffeln Ulme und Maxilla, das Saatgut für nächstes Jahr für die Sorten Quarta und Wega und das Pflanzgut für nächstes Jahr", berichtet der Kartoffelbauer aus Aresing. Auch dies muss natürlich schonend geschehen. Und es muss darauf geachtet werden, dass die Kartoffeln trocken eingelagert werden. Des Weiteren müssen sie langsam heruntergekühlt werden. Einige werden bis Ende März, Anfang April gelagert und dann hergerichtet zum Einpflanzen.