Alberzell
Die ersten Anfragen sind schon da

Für die neue Siedlung in Alberzell wird ein Bebauungsplan aufgestellt – Nur Stefan Maurer dagegen

26.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

17 Bauplätze am Südhang: Die neue Siedlung namens Am Eichet soll an die Ringstraße (oben) angeschlossen werden. Zum Fasanenweg führt ein Fußweg (rechts). Grafik: Gemeinde Gerolsbach

Alberzell (SZ) 1,5 Hektar groß soll es sein, Platz für 17 Baugrundstücke bieten und den Namen „Am Eichet“ erhalten: Für das neue Baugebiet in Alberzell liegt jetzt die erste konkrete Planung vor.

Und der Gemeinderat war sich in seiner jüngsten Sitzung größtenteils einig, dass es ausgewiesen werden soll: Das Gremium fasste bei einer Gegenstimme (Stefan Maurer, fraktionslos) den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan, der die laufende Nummer 41 hat. Nun läuft das übliche Verfahren an, in dem auch Landratsamt, Fachbehörden und die Bürger Stellungnahmen abgeben dürfen.

Bereits vor einem Monat hatte Bürgermeister Martin Seitz (CSU) eine Planskizze der neuen Siedlung gezeigt, die am südwestlichen Ortsrand von Alberzell entstehen soll. Im Vergleich dazu habe sich beim jetzigen Vorentwurf kaum etwas geändert: „Nur die Plätze sind angepasst worden – ein paar größer, ein paar kleiner – weil schon Leute da waren und gesagt haben, sie möchten ein größeres Grundstück haben“, sagte Seitz. Die Nachricht, dass bald neue Wohnbaugrundstücke zur Verfügung stehen sollen, ist in der Gemeinde offenbar interessiert aufgenommen worden.

Bauen dürfen die künftigen Grundstückseigentümer zweistöckige Häuser, Häuser mit ausgebautem Dachgeschoss oder – bei Hanglage – auch Häuser mit ausgebautem Unter- und Dachgeschoss. Es seien also bis zu drei Vollgeschosse möglich, erklärte Planer Edgar Burkart vom Büro Wipfler, „und je Gebäude sind zwei Wohneinheiten zulässig“. Die Vorgaben für Am Eichet – der Name leitet sich übrigens von einer alten Flurbezeichnung ab – orientierten sich im Wesentlichen an denen für das Singenbacher Baugebiet Bachwiesen, sagte Seitz. So sollen Satteldächer erlaubt sein, bei zweistöckigen Gebäuden auch Walm- und Zeltdächer, womit Toskanahäuser möglich wären. Die Dacheindeckung soll rot oder rotbraun sein, die Wandhöhe 6,50 Meter nicht überschreiten. Nicht erlaubt sind Mauern, geschlossene Zäune und sichtbare Mauersockel. Die Siedlung soll ein Allgemeines Wohngebiet werden, grundsätzlich wären damit also auch nicht störende Handwerksbetriebe und Läden zulässig.

Die Erschließung erfolgt über eine Straße, die im Norden an die Ringstraße und im Westen an die Verbindungsstraße zur Staatsstraße 2050 angeschlossen wird. Außerdem ist eine kleine Stichstraße Richtung Fasanenweg vorgesehen, die in einem Wendehammer endet. Der Durchgang zum Fasanenweg soll für Fußgänger allerdings möglich sein.

Für die Größe der ökologischen Ausgleichsflächen, die im Rahmen der Baugebietsausweisung anzulegen sind, hofft Planer Burkart auf den Faktor 0,3. Beim Landratsamt vorgefühlt habe er aber deswegen noch nicht, was ihm sanfte Kritik von Annette Schütz-Finkenzeller (UB) einbrachte: „Es schadet nicht, wenn man sich darüber vorher schon einmal Gedanken macht.“ Etwas schärfer war die Kritik von Stefan Maurer. Der fraktionslose Gemeinderat vermisste eine Bedarfsanalyse, ob das Baugebiet überhaupt gebraucht werde. „Für eine Ortsrandlage in einem Ort wie Alberzell ist mir die Bebauung etwas arg dicht“, sagte er zudem und sprach von einer „Gewinnmaximierung“, die die Gemeinde offenbar mit dem Verkauf der Bauplätze anstrebe. Außerdem befürchtete er, dass wegen der Abwasserentsorgung für die 17 neuen Häuser das bereits bestehende Pumpwerk, an das der Kanal angeschlossen werden soll, gegen ein leistungsfähigeres ausgetauscht werden müsste, das dann alle Kanalanschließer der Gemeinde über ihre Gebühren zu bezahlen hätten. Die anderen Gemeinderäte teilten seine Bedenken offenbar nicht – Maurer war der einzige, der schließlich gegen die Aufstellung des Bebauungsplans stimmte.