Jetzendorf
Abschied von Wallner und Pfleger

16.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:33 Uhr

Jetzendorf (ost) In erster Linie hat der große Ansturm sicher der Neuwahl des Vorstands gegolten.

Viele sind aber auch gekommen, um zwei langjährigen Machern, die aus dem Vorstand ausgeschieden sind - nämlich dem Vorsitzenden Michael Wallner und Kassier Ludwig Pfleger - eine besondere Ehre zu erweisen. Mit langem Applaus wurden die beiden TSV-Urgesteine verabschiedet, sodass beide die eine oder andere Träne nicht verbergen konnten.

14 Jahre als Vorsitzender und vier Jahre zuvor als Stellvertreter leistete Waller Großartiges in dem 1657 Mitglieder zählenden Verein. Der TSV betreut 584 Kinder und Jugendliche. Dass es bei Ludwig Pfleger sogar 41 Jahre sind, in denen er die Finanzen des TSV vorbildlich verwaltet hat, sucht Seinesgleichen. Lob und Dank gab es für die beiden Pioniere des Sports von allen Seiten. Dank Wallner und Pfleger sei der TSV zum Vorzeigeverein im Landkreis geworden, erklärte Altbürgermeister Richard Schnell. Der weiß, wovon er spricht. Schließlich war er Wallners Amtsvorgänger und durfte mit Pfleger, dem Hüter und Vermehrer der TSV-Finanzen, lange zusammenarbeiten. "Euch haben wir es zu verdanken, dass wir alle stolz sein dürfen auf den TSV", meinte Bürgermeister Manfred Betzin in seinem Grußwort. Mit Geschenken verabschiedeten sich die Fußballer und auch die Turner von den beiden Ausscheidern. Und auch die Vorstandskollegen und Abteilungsleiter sagten mit Geschenken Danke. Wie sehr die Versammlung Wallner und Pfleger schätzt, zeigte sich deutlich, als ohne Gegenstimme die vorgeschlagene Beitragserhöhung beschlossen wurde. Die Jahresbeiträge steigen wie folgt: Kinder bis sechs Jahre von 45 auf 55 Euro; Kinder von sieben bis 18 Jahre von 52 auf 65 Euro; Erwachsene von 19 bis 65 Jahre: von 72 auf 80 Euro; Ehegattenbeitrag: von 55 auf 65 Euro; Senioren ab 66 Jahre: von 50 auf 55 Euro; Ehegatten ab 66 Jahre: von 40 auf 45 Euro. Der Familienbeitrag wird von 150 auf 180 Euro erhöht. Wallner hatte vorab ausgerechnet, dass sich durch diese Erhöhung ein Plus von jährlich 15000 Euro für die Vereinskasse ergibt. Damit wolle man die Mehrbelastung durch die Anhebung der Übungsleiter-Vergütung ausgleichen und das bestehende Darlehen, das zum Umbau des Vereinsheim notwendig war, in fünf bis sechs Jahren zurückzahlen. Nach Wallners Worten sollte auch ein finanzielles Polster für die eventuell erforderlich werdende Einstellung von Teilzeitkräften geschaffen werden. Finanziell ist der TSV, wie von Kassier Pfleger zu hören war, nicht schlecht aufgestellt. Obwohl gerade in den vergangenen Jahren viel Geld ins Vereinsheim investiert wurde, betragen die Schulden nur 74000 Euro.

Pfleger sprach davon, dass in seiner 41-jährigen Amtszeit fünf Millionen Euro Umsatz aufgelaufen sind. Laut Wallner sei man mit 187000 Euro Kosten bei der Renovierung und dem Vereinsheim-Anbau durchaus im geplanten Rahmen geblieben.