Gachenbach
40 Jahre alter Hochbehälter wird saniert

Wasserzweckverband Beinberggruppe investiert eine knappe halbe Million Euro

17.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr
Wassermeister Alexander Brot (2. v. r.) erklärte den Verbandsräten, wie das Wasser von den Brunnen über den Hochbehälter, in dem sie hier stehen, ins Leitungsnetz gelangt. −Foto: Hofmann

Gachenbach (SZ) Fast 40 Jahre alt ist der Hochbehälter des Wasserzweckverbands Beinberggruppe. Eine Sanierung lässt sich nun nicht mehr länger aufschieben. Die Kosten - eine knappe halbe Million Euro - werden über eine ab November gültige Gebührenerhöhung gedeckt.

Auf ziemlich genau 500 Metern Höhe lagert unweit des Beinbergs auf einem Hügel das Wasser, das wenig später in den Gemeinden Gachenbach und Aresing aus dem Wasserhahn fließt. Im Sommer reiche der Inhalt des Behälters nur für etwa einen Tag, erklärte Wassermeister Alexander Brot den Verbandsräten am Montagabend. Das sei durchaus so gewollt, schließlich solle das Wasser einen guten Durchfluss haben und ständig frisch sein. Eine ausreichende Reserve für Löschwasser sei aber vorhanden, "400 oder 500 Kubikmeter sind eigentlich immer da", sagte Brot.

Im Untergeschoss des Hochbehälters, der sonst noch ganz gut in Schuss zu sein scheint, zeigt sich dann doch das Alter der Anlage von rund 40 Jahren. Damit kontinuierlich eine sichere und saubere Wasserversorgung gewährleistet ist, müsse der Zweckverband nun handeln, sagt Verbandsvorsitzender Alfred Lengler. Der Zeit- und Kostenplan für die Sanierung steht auch schon: Noch in diesem Herbst soll die Zufahrt zum Hochbehälter - eigentlich ist es nur ein Waldweg - ausgebaut werden. Das wollen Gemeinde Gachenbach und der Zweckverband, die sich das Eigentum am Weg teilen, selbst erledigen. Die Kosten könnten so bei 10 000 bis 15 000 Euro niedrig gehalten werden, sagte Lengler.

Zwischen Mai und Juli kommenden Jahres soll die Außenabdichtung des Hochbehälters erneuert werden. Dafür sind 86 000 Euro veranschlagt. Da der Behälter mit Erdreich überdeckt ist, um das gelagerte Wasser vor Frost zu schützen und es das ganze Jahr über auf einem einigermaßen konstanten Temperaturniveau zu halten, müsse zuerst dieses Material beseitigt werden. Auch einige Bäume - das Grundstück des Zweckverbands liegt mitten im Wald - sollen gefällt werden.

Die Innensanierung der zwei getrennten Kammern des Hochbehälters erfolgt in den Jahren 2019 und 2020 jeweils von Januar bis April, da dann der Wasserverbrauch im Jahresvergleich am geringsten ist. Für Kammer eins sind Kosten von 185 000 Euro veranschlagt, bei Kammer zwei wird es mit 130 000 Euro etwas günstiger. Die Ingenieurkosten von insgesamt 63 000 Euro mit einberechnet, landet der Wasserzweckverband schließlich bei einer knappen halben Million Euro, die er finanzieren muss. Deswegen hat die Zweckverbandsversammlung am Montag eine Gebührenerhöhung beschlossen (siehe Kasten).

Während das die Verbraucher nicht freuen dürfte, hatte Lengler am Montagabend aber auch eine gute Nachricht: Die Probebohrung bei den Gachenbacher Stockbahnen (wir berichteten), die bis in 36 Meter Tiefe reichte, habe ergeben, dass das Wasser durch eine undurchlässige Tonschicht geschützt sei. Das seien günstige Voraussetzungen für eine Erhöhung der Wassermenge und für die Ausweisung des überarbeiteten Schutzgebiets, meinte Lengler, dann müsse das nicht so groß werden. Allerdings werde der Zuschnitt des Gebiets vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt festgelegt. Derzeit, ergänzte Wassermeister Brot, laufe noch eine chemische Untersuchung des Tiefenwassers auf Pflanzenschutzmittel, um nachzuweisen, dass durch den als Sperrschicht fungierenden Ton wirklich nichts durchkomme.

WASSERPREIS STEIGT UM 31 CENT

100 000 Euro zusätzlich muss der Wasserzweckverband Beinberggruppe künftig einnehmen, um die Sanierung des Hochbehälters zu finanzieren. Deswegen beschloss die Zweckverbandsversammlung, den Kubikmeterpreis um 31 Cent von bisher 1,15 auf künftig 1,46 Euro zu erhöhen. Außerdem steigt die Grundgebühr um zwölf Euro; anstatt 48 Euro sind so also künftig 60 Euro pro Jahr fällig.

Einen kleinen Anteil an der Erhöhung, die schon ab 16. November gilt, habe auch die Unterdeckung der Vorjahre, erklärte der Verbandsvorsitzende und Gachenbacher Bürgermeister Alfred Lengler. Der Bayerische Kommunale Prüfungsverband habe den Wasserzweckverband aufgefordert, für eine vollständige Deckung der Kosten zu sorgen. Mit 1,46 Euro pro Kubikmeter sei das Beinberggruppenwasser im Vergleich mit anderen Versorgern immer noch nicht zu teuer, meinte der Aresinger Bürgermeister Klaus Angermeier.

Neu erlassen wurden zudem die Wasserabgabesatzung und die Beitrags- und Gebührensatzung. Der Grund war - neben den neuen Gebühren - die Anpassung der zum Teil schon 30 Jahre alten Paragrafen. Die Satzungen können im Zweckverbandsbüro in Gachenbach eingesehen werden. Auf eine neue Globalberechnung, die rund 25 000 Euro gekostet hätte, verzichtet der Zweckverband - die Herstellungsbeiträge für den Wasseranschluss (4,80 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche und 70 Cent pro Quadratmeter Geschossfläche) bleiben also unverändert. | bdh