Rohrbach
Peter Keck gewinnt in Rohrbach gegen Hans Wolf

30.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:53 Uhr

−Foto: Patrick Ermert

Rohrbach (PK) Als sich der Sitzungssaal füllte, war schon alles „gegessen“. Innerhalb von Minuten war die Rohrbacher Bürgermeisterwahl entschieden, Peter Keck (SPD) zum Sieger gekürt. Ein kurzes Händeschütteln mit seinem Kontrahenten Hans Wolf von der CSU, danach konnte er in aller Ruhe die Gratulationen der eintrudelnden Gemeindemitarbeiter, Parteifreunde, Vereinsfunktionäre und all jenen entgegennehmen, die Rohrbachs neuem „ersten Mann“ unbedingt persönlich sagen wollten, dass sie ihn natürlich gewählt hatten.

Das Strahlen in Kecks Gesicht hielt nach Bekanntwerden des Endergebnisses nicht lange an. Fotos wollten geschossen, Stellungnahmen abgegeben werden. Ein wenig gestresst wirkte der Rohrbacher da schon. „Das bin ich noch nicht gewöhnt. Ich muss das erst setzen lassen“, sagte er. Sein Dank galt den Wählern, die ihm einen überraschend deutlichen Sieg beschert hatten. Knapp war es eigentlich nur, als das Ergebnis aus dem Fahlenbacher Wahllokal um 18.07 Uhr bekannt wurde.


Nach vier ausgezählten Wahlbezirken lag Wolf an der Spitze, da ihm „seine“ Fahlenbacher 87,2 Prozent Zustimmung beschert hatten. Da sich aber ansonsten nur die Rohrer Wähler mehrheitlich aufs Wolfs Seite geschlagen hatten (57,3 Prozent), in den verbleibenden elf Wahlbezirken hingegen stets Keck die Nase vorne hatte, war es eine klare Sache. Immerhin 73,3 Prozent erreichte Keck in einem der Rohrbacher Bezirke – und die waren am Ende halt doch deutlich in der Überzahl. „Es ist viel klarer als ich dachte – ich danke allen meinen Wählern ganz herzlich für dieses große Vertrauen“, sagte Keck.

Seinem Kontrahenten attestierte er einen fairen, sachlich geführten Wahlkampf, durch den keinerlei Porzellan zerdeppert worden sei. „Das war alles in Ordnung. Wir kennen uns gut, wir verstehen uns – einer konstruktiven Zusammenarbeit im Gemeinderat steht mit Sicherheit rein gar nichts im Weg“, sagte Keck – und genauso übertrug er dies auch auf die anderen drei Parteien, die im neuen Gremium vertreten sein werden. „Wir werden alle gemeinsam an der Zukunft von Rohrbach feilen.“

Hans Wolf trug die Niederlage zwar mit Fassung, räumte aber offen ein, „schon sehr enttäuscht“ zu sein. Der Fahlenbacher hatte sich mehr ausgerechnet. Die Niederlage schrieb er zu einem Großteil dem Heimvorteil von Keck zu, der eben in Rohrbach wohne – und der Tatsache, dass sein Vorgänger im Amt, Dieter Huber, eben auch auf der SPD-Liste kandidiert habe. „Wir haben einen engagierten Wahlkampf geführt, aber die alten Strukturen nicht durchbrechen können. Der Wähler hat gesprochen, das müssen wir jetzt einfach akzeptieren.“

Der noch amtierende Bürgermeister Dieter Huber wirkte erleichtert. Erst in letzter Sekunde hatte er sich zu einer klaren Wahlempfehlung für Keck durchringen können. „Vielleicht hat es ein wenig geholfen. Jetzt wird es für meinen Nachfolger darauf ankommen, die verschiedenen Positionen zu einen, die Parteien unter einen Hut zu bekommen und sie zu einer konstruktiven, gemeinsamen Arbeit zu bringen.“

Interessant wird mit Sicherheit das Gerangel um den Posten des Zweiten Bürgermeisters. Keck wollte sich zu dieser durchaus heiklen Frage gleich nach seiner Wahl nicht äußern. Wolf kündigte an, dass die CSU als stärkste Fraktion im Rat ihre Ansprüche darauf anmelden werde. „Aber wie es dann letztlich genau läuft, das wird sich zeigen.“