Tieren Stimme geben

31.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:34 Uhr

Zum Bericht "Vorerst kein Baustopp in Sicht" (PK vom 29. August), in dem sich auch Bernd Adleff, Vorsitzender des Landesverbands Bayerischer Geflügelwirtschaft, in Sachen Hähnchenmastanlage geäußert hat:

Sehr geehrter Herr Adleff, wie schön, dass Sie für die Betreiberfamilie Stellung beziehen. Aber was ist denn mit den Anwohnern? Sie meinen also, der Unfrieden wird von außen ins Dorf getragen und die Dorfbewohner selbst freuen sich "ganz narrisch" auf die Hähnchenmastanlage? Die einen dürfen, können oder wollen sich nicht wehren und diejenigen, die es tun, werden selbstverständlich von verschiedenen Organisationen unterstützt. Was ist dagegen einzuwenden?

Gott sei Dank gibt es Menschen und Organisationen, die sich für Umwelt, Mensch und Tier einsetzen. Wo kämen wir denn hin, mit Profitgier alleine? Außerdem bin ich der Meinung, man muss den Tieren eine Stimme geben, da sie ja nur als Ware gesehen werden und sich nicht wehren können. Selbstverständlich sind es Nutztiere, dieses ist mir sehr wohl bekannt, auch aus meiner Kindheit. Unsere Nutztiere wurden auch geschlachtet, aber sie hatten ein anständiges Leben.

Eine Frage muss noch erlaubt sein: Ein konventioneller Betrieb kann also erst ab 75 000 Mastplätzen eine Familie ernähren, das heißt doch wohl im Umkehrschluss: Alle, die weniger Mastplätze haben, können ihre Familien nicht ernähren, oder wie ist das zu verstehen?

Renate Keßler

Rohrbach